Wissen I Grundlagen Optionsscheine

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Anfängerfehler und Risiken

Grundlagen Optionsscheine

Häufig lassen sich Anleger von der „Hebelwirkung“ der Optionsscheine verführen. So heißt es oft, wenn die Aktie im Wert zulegt, sei der Optionsschein gleich um ein Vielfaches mehr wert als beim Kauf. Das ist aber nur bedingt richtig, da der Hebel viele andere Einflüsse wie z. B. die Restlaufzeit des Scheins außer Acht lässt. Der Hebel kann sich aber auch negativ auswirken, das heißt bei einem Kursverlust der Aktie um ein paar Prozent verliert der Optionsschein ein Vielfaches an Wert.

Oft wird der Basispreis zu hoch angesetzt. Selbst wenn der Basiswert das angestrebte Ziel am Ende der Laufzeit erreicht, bedeutet das für den Optionsschein, dass er am Geld ist, also der innere Wert des Scheins gleich null ist. Der Anleger hat sein gesamtes eingesetztes Kapital verloren.

Ein großes Risiko sind Optionsscheine auf Nebenwerte. Auch wenn bei diesen Aktien hohe Kurssprünge möglich sind, ist das Aufgeld meist sehr hoch, während der effektive Hebel niedrig bleibt. Hier wäre es wahrscheinlich besser, direkt in den Basiswert zu investieren.

Finger weg von Optionsscheinen auf Neuemissionen! Die Aktien haben noch keinen börsennotierten Kurs, das heißt die Prognosen für die Entwicklung des Scheins müssen ungenau sein.

Jeder Optionsschein – und ist er noch so billig – kann den Wert 0,0 Euro annehmen (wie übrigens Aktien auch). Sie können also auch mit einem billigen Schein Ihren Einsatz verlieren. Die meisten Emittenten kaufen zwar kulanterweise die Optionen zurück (in der Regel für 0,01 bzw. 0,001 Euro), verpflichtet sind sie dazu aber nicht.

Versuchen Sie nicht die Verluste bei Optionsscheinen „auszusitzen“. Was bei Aktien vielleicht funktionieren kann, ist bei Optionen gefährlich, da sich ihr Kurs auch an der verbleibenden Laufzeit orientiert.

Wenn Sie als Stillhalter (als Verkäufer einer Call- oder Put-Option) merken, dass sich eine Position genau in die Gegenrichtung entwickelt als Sie gehofft hatten, stellen Sie die Postion sofort glatt! Dazu müssen Sie einen Kontrakt zu exakt den gleichen Spezifikationen (Basispreis, Basiswert, Laufzeit) zurückkaufen, als Sie vorher verkauft hatten.

Benutzen Sie als Alarm-Signal für die unmittelbare Glattstellung relativ eng gesteckte Stop-Loss-Marken, um Ihre Verluste auf ein Minimum zu begrenzen. Vergessen Sie nicht, neben dem Optionsschein auch die Kursentwicklung des Basiswertes genau zu beobachten!

Behalten Sie die Transaktionskosten stets im Auge. Je kleiner ihre Ordermenge ist, um so höher muss Ihr Gewinn mit der Option sein. Sonst machen Sie zwar einen kleinen Gewinn, zahlen aber dennoch drauf, weil die Transaktionskosten bei Ihrer Bank noch höher sind!
Quelle:finanzen.focus.de

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