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Fundamentalismus oder Charttechnik?

Grundlagen Forex

[devisen-trader.de] - Die beiden wichtigsten Ansätze zur Analyse der Devisenmärkte sind die fundamentale und die technische Analyse.
Die fundamentale Analyse beruft sich auf ökonomische Theorien, um die Kräfte von Angebot und Nachfrage zu erklären. Die technische Analyse versucht aus der Betrachtung der Entwicklung von Kursen und Umsätzen Prognosen für die Zukunft abzuleiten.
Die technische Analyse kann weiter aufgeteilt werden in die quantitative Analyse, die auf verschiedenen statistischen Verfahren beruhende Indikatoren einsetzt, und die Charttechnik, die Trendlinien, Widerstände und Unterstützungen sowie Formationen verwendet, um den weiteren Kursverlauf zu prognostizieren.

Die fundamentale Analyse untersucht also in erster Linie die Gründe für Marktbewegungen, während der technischen Analyse die fundamentalen Gründe gleichgültig sind. Sie nimmt die Marktbewegungen als gegeben hin und versucht aus ihnen Prognosen für die zukünftige Kursentwicklung abzuleiten.

Die Einflussgrößen der Fundamentalanalyse

Die Fundamentalanalyse zieht makroökonomische Indikatoren sowie politische Rahmenbedingungen in den verschiedenen Ländern heran, um die Entwicklung des Wechselkurses zwischen den Währungen zweier Länder zu erklären.
Zu den makroökonomischen Indikatoren, die man auch als Konjunkturindikatoren bezeichnen kann, zählen z.B. Wachstumsraten, Zinsen, Inflation, Arbeitsmarktdaten, Geldmengen, Devisenreserven und die Produktivität.
Bei den politischen Rahmenbedingungen ist unter anderem das Vertrauen in eine Regierung sowie die politische und wirtschaftliche Stabilität eines Landes zu verstehen. Aufgrund der Interdependenz der Geld- und Kapitalmärkte ist es je doch auch ratsam, die Entwicklung an den Aktien-, den Geld- und den Rentenmärkten im Auge zu behalten.

Direkte Devisenmarktinterventionen

Devisenkurse werden aber nicht nur durch die ökonomischen Bedingungen in zwei Volkswirtschaften, sondern gelegentlich auch durch direkte staatliche Devisenmarktinterventionen beeinflusst.
Solche Interventionen hatten in der Vergangenheit gelegentlich kurzfristig starke Auswirkungen auf die Wechselkurse, sie waren aber meistens nicht in der Lage, eine Trendwende an den Devisenmärkten herbeizuführen – das aber ist normalerweise das Ziel solcher Interventionen.
Geschickt eingesetzt können sie aber eine Trendwende beschleunigen oder zu einem Stimmungsumschwung an den Devisenmärkten führen.

Zeithorizont entscheidend

Bei kurzfristig angelegten Analysen bis zu drei Monaten sei der technischen Analyse der Vorzug zu geben.
Für den dazwischen liegenden Prognosehorizont von drei Monaten bis zu einem Jahr führe eine Kombination beider Ansätze zu dem besten Ergebnis.
Das würde bedeuten, dass Trader mit kurzfristigem Zeithorizont die fundamentale Analyse vernachlässigen können.

Tatsächlich ist der technischen Analyse der Vorzug zu geben, je kürzer der Zeithorizont ist, dennoch verspricht unserer Meinung nach die Kombination beider Ansätze den größten Erfolg.
Die Verwendung bei der Ansätze ermöglicht in jedem Fall die Absicherung von Schlussfolgerungen:
Geht z.B. der Bruch eines charttechnischen Abwärtstrends eines Wechselkurses mit der Veröffentlichung positiver Konjunkturdaten des Landes mit der aufwertenden Währung einher, so reduziert sich damit das Risiko einer entsprechenden Positionierung, da verschiedene Ansätze sozusagen “Kaufsignale” geliefert haben.

Stimmungen und Erwartungen

Wichtig ist vor allem ein systematisches Vorgehen, um nicht in Versuchung zu geraten, sich aus der Vielzahl der verfügbaren Informationen gerade die herauszusuchen, welche die Meinung unterstützen, die man sowieso schon hatte. Die Kenntnis der eigenen Psychologie und das Vermeiden entsprechender Fehler ist oftmals wichtiger für den langfristigen Handelserfolg als die richtige Interpretation von Informationen.

Quelle: (c) devisen-trader.de - Auszug aus "Schnellkurs Devisen" - 38 Seiten PDF

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