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Eine kurze Geschichte des Devisenhandels

Grundlagen Forex

[Traders' Mag] - Der Devisenmarkt gehört zu den jüngeren Kapitalmärkten. Genau genommen wird der Preis einer Währung erst seit 1973 von Angebot und Nachfrage bestimmt.

Zwischen 1876 und 1914 stellte der Goldstandard die Grundlage
des Währungssystems dar. Jedes Land war dazu verpflichtet, nicht mehr Geld in Umlauf zu bringen, als es durch seine Goldreserven decken konnte. Der Kurs einer Feinunze Gold war in der jeweiligen Währung fix und konnte nicht verändert werden. Wenn also zum Beispiel die Goldreserven Englands doppelt so hoch waren wie die Frankreichs, so war das Britische Pfund eben auch doppelt so viel wert wie der Franc.

Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 aber stieg der Geldbedarf der kriegsführenden Nationen ständig an. Man brauchte Mittel, um den Krieg zu finanzieren. Zunächst sollte der Goldstandard bis Ende des Krieges außer Kraft gesetzt werden. Eingeführt wurde er allerdings nie wieder. Die großen Inflationen in den Zwanzigern gingen zum großen Teil auf die fehlende Golddeckung zurück.

Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges trafen sich 1944 die westlichen
Alliierten zur Konferenz von Bretton Woods. Ergebnis dieses Treffens waren die Gründung der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds IWF sowie die Einführung eines neuen Währungssystems. Leitwährung in diesem System wurde der US Dollar. Die Währungen der teilnehmenden Länder konnten zu einem fixen Kurs in US Dollar umgetauscht
werden und die jeweiligen Zentralbanken konnten Dollar zu einem fixen Kurs in Gold umtauschen. Dieses System baute auf der Stabilität des Dollars. Die Währungen konnten in einer Bandbreite
von plusminus einem Prozent fluktuieren. Bei Ausreissern mussten die jeweiligen Zentralbanken intervenieren.

Im Zuge des Vietnamkrieges und des massiven Außenhandelsdefizits kamen gerade an dieser Stabilität Zweifel auf. Im Jahre 197 wertete Nixon schließlich den Dollar ab. Das System von Bretton Woods wurde 1973 beendet und man beschloss, von nun an den Markt über die Kurse der Währungen entscheiden zu lassen. Erst seitdem können Währungen frei gehandelt werden. Noch heute aber sind zahlreiche Währungen fix an den Dollar gekoppelt, darunter zum Beispiel
der chinesische Yuan.

Der Devisenhandel bekam gewaltige Schübe mit der Verbreitung des Internets und des Euros. Das tägliche Handelsvolumen stieg von etwa $70 Milliarden Mitte der Achtziger auf bis zu $3,1 Billionen heute.

(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
Homepage: www.traders-mag.com

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