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Was ist was? Anlageklassen und Wertpapiertypen

Grundlagen Börse

FRANKFURT (Börse Frankfurt). Anleger müssen sich nicht nur entscheiden, in was sie investieren wollen – ob sie sich an einem Unternehmen beteiligen wollen, einen Rohstoff kaufen oder lieber eine feste Verzinsung möchten. Sie haben auch eine große Auswahl an Wertpapiertypen wie Aktien, Anleihen, Fonds usw. Heute wollen wir Ihnen die verschiedenen Wertpapiertypen kurz vorstellen. Danach greifen wir einzelne Typen und die Besonderheiten auf, die für eine erfolgreiche Geldanlage wichtig sind.

Der Kapitalmarkt lässt sich in verschiedene Anlageklassen unterteilen.

- Unternehmensbeteiligungen in Form von Aktien
- Festverzinste Werpapiere wie Anleihen, Genussscheine, Schatzbriefe
- Rohstoffe
- Immobilien

Für jede dieser Anlageform gibt es zahlreiche Wertpapiertypen. So können Sie sich direkt mit Aktien und Aktienfonds an einem Unternehmen beteiligen, oder indirekt mit einem Zertifikat. Dabei sind die Grenzen fließend: Ein Goldminenaktie ist eine Beteiligung an einem Unternehmen, das Gold fördert. Ihr Kurs hängt aber auch stark vom Rohstoff Gold ab.

In unserem ersten Beitrag gehen wir auf die verschiedenen Möglichkeit ein, sich direkt oder indirekt an einem Unternehmen zu beteiligen.

Unternehmensbeteiligungen: Königsklasse Aktien

Aktien sind der bekannteste Wertpapiertyp. Sie stellen eine Beteiligung an dem Unternehmen dar, das die Aktien heraus gibt. Das Wichtigste über Aktien für Anleger in Kürze:

- Unternehmen müssen je nach Marktsegment bestimmte Transparenzvorschriften erfüllen, wie und worüber sie Investoren informieren. Das betrifft Bilanzen, Ad-hoc-Meldungen, in denen kursrelevante Nachrichten veröffentlicht werden und andere Unternehmensangaben.

- Aktien haben eine Heimatbörse – das ist für deutsche Aktien in der Regel die Frankfurter Wertpapierbörse mit Xetra oder dem Spezialistenhandel. Deren Preise sind richtungsweisend für andere Handelsplätze und werden auch Referenzpreise genannt.

- Aktienpreise entstehen am Heimatmarkt durch Angebot und Nachfrage.

- Bei internationalen Aktien orientieren sich die Preise nicht an Angebot und Nachfrage an der Börse Frankfurt, sondern an dem jeweiligen ausländischen Referenzmarkt.

- Aktienbesitzer erhalten in der Regel je nach Ertragslage des Unternehmens eine Dividende. Im DAX liegt die Dividendenrendite der bereits bekannten Aussschüttungen für das Geschäftsjahr 2011 zwischen 0,85 Prozent (HeidelbergCement) und 7,19 Prozent (Dt. Börse), einige Unternehmen haben gar keine Dividende gezahlt.

Die Dividendenrendite ist der jährliche Gewinn durch eine Dividendenauszahlung in Prozent vom aktuellen Kaufpreis. Die Rendite einer Aktie setzt sich aus Dividende und Kursentwicklung zusammen. Dividendenrenditen auf Basis der letzten Ausschüttung und des aktuellen Kurses finden Sie auf den Datenblättern der Aktien in diesem Portal.

Diversifizierte Investments mit Aktien-Fonds

Ein aktiv verwalteter Aktien-Fonds ist ein „Topf“, in den viele Anleger Geld einzahlen, das von einer Kapitalanlagegesellschaft in Aktien angelegt wird. Je nach Höhe der Einlage erhalten Anleger Fondsanteile und sind damit am Fondsvermögen beteiligt. Die laufenden Geschäfte, also Kauf und Verkauf von Aktien, verzinslichen Wertpapieren oder Immobilien führt das Fondsmanagement durch und erstattet darüber regelmäßig Bericht. Es gibt die unterschiedlichsten Fondstypen je nach Anlageschwerpunkt. Das können einzelne Branchen, Länder und Regionen sein ebenso wie gezielte Strategien.

Die Preise der Fonds entwickeln sich entsprechend der Aktien im Fonds. Bei diesen Wertpapieren entsteht also der Preis nicht durch Angebot und Nachfrage. Stattdessen stellen Spezialisten fortlaufend An- und Verkaufspreise je nach Entwicklung der Einzelkurse im Portfolio.

An der Börse Frankfurt werden im Moment rund 2.700 Fonds forlaufend gehandelt.

Index-Investments mit ETFs

Indizes sind die Messlatten für die Entwicklung eines Marktes. Es gibt breit gestreute Indizes, die alle Aktien einer Börse enthalten ebenso wie auf Branchen spezialisierte. Der bekannteste deutsche Index ist der DAX mit den 30 größten deutschen Aktien.

Die dazugehörigen Indexfonds, kurz ETF für Exchange Traded Funds, bilden das Portfolio eines vorher festgelegten Index ab. Es findet, anders als bei aktiv verwalteten Publikumsfonds, keine Einzeltitelauswahl statt. Das macht ETFs meist günstiger.

- Es gibt inzwischen auch ETFs, die sich gegenläufig zum Index bewegen – Short-ETFs genannt. Damit profitiert man von fallenden Preisen.

- Andere ETFs haben einen Hebel, der die Indexentwicklung verdoppelt.

Inzwischen gibt es knapp 1.000 ETFs auf Xetra, Europas größtem Marktplatz für diese Asset-Klasse. Eine Auflistung der verfügbaren Short- und Hebel-ETFs finden Sie bei boerse-frankfurt.de/etfs.

Aktieninvestments mit Zertifikaten

Eine weiterer Wertpapiertyp, mit dem Anleger sich an der Wertentwicklung von Unternehmen beteiligen können, sind die Zertifikate, die es in vielfältiger Form gibt.

Ein Zertifikat ist eine Schuldverschreibungen von Banken, die sich - in diesem Kontext - auf eine Aktie oder einen Aktienindex als Basiswert bezieht und, je nach Ausstattung, dessen Wertentwicklung linear, mit Bonus oder Discount, gehebelt oder invers abbildet. Auf diesen Wertpapiertyp wird in einem späteren Beiträg detailliert eingegangen.

© 23. Mai 2012/Edda Vogt

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