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Goldene Regeln für die Zertifikate-Anlage! – Teil 2

Grundlagen Hebelzertifikate

Das positive Gegenbeispiel

Dagegen wurden Antizykliker, die sich nicht vom allgemeinen Solar-Hype anstecken ließen im letzten Jahr reichlich belohnt, wenn sie auf Bear-Zertifikate gesetzt haben.
Mit Bear-Zertifikaten kann auf einen fallenden Kurs beim Basiswert spekuliert werden. Zwar habe ich bei meinen Recherchen kein Bear-Zertifikat auf einen Solarindex gefunden, aber Bear-Zertifikate auf den TecDAX sind hier eine gute Alternative. Schließlich sind momentan nicht weniger als neun von 30 Werten im TecDAX Solaraktien.

Wer auf ein Platzen der Solarblase gesetzt hat, konnte beispielsweise mit dem TecDAX Turbo S 900 Zertifikat der DZ Bank seit Emission im September 2008 seinen Einsatz mehr als verfünffachen. Wer bereits Anfang 2008 ins Bärenlager übergesiedelt war, konnte sogar noch weit mehr verdienen.

Meine persönliche Erfahrung: Wenn zu einem speziellen Anlage-Thema auf einmal eine Flut von Zertifikaten emittiert wird, sollten Sie eher vorsichtig sein. Denn das ist meist das Zeichen dafür, dass ein Trend bereits extrem weit fortgeschritten ist und dass es sich lohnen könnte auf eine Umkehr zu setzen, insbesondere dann, wenn bereits erste Schwächetendenzen erkennbar sind.

Oft bedarf es dann einiger Kreativität, um überhaupt ein entsprechendes Produkt zu finden, aber der Lohn kann dafür umso üppiger ausfallen.

Goldene Regeln für die Zertifikate-Anlage

Damit Sie mit Zertifikaten erfolgreich am Markt agieren können, gebe ich Ihnen folgende Grundsätze mit auf den Weg:

1. Investieren Sie nur in Produkte, die Sie verstehen:

Was sogar ein absoluter Profi wie Warren Buffett bei Einzelaktien strikt beachtet, sollte bei Zertifikaten erst recht selbstverständlich sein. Kaufen Sie nur das, was Sie auch verstehen. Informieren Sie sich vor dem Kauf vor allem über mögliche Risiken des Zertifikats, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind.

2. Einfacher ist oft besser:

Eine einfache Konstruktion ist bei Zertifikaten oft besser als eine hohe Komplexität. Zum einen erwarten Sie hier hinterher keine bösen Überraschungen und zum anderen sind die Gebühren oft attraktiver. Denn: Komplexe Zertifikate müssen von Experten ja zuerst konstruiert werden. Das kostet Geld und das holen sich die Emittenten dann von Ihnen als Kunden wieder.

Das ist legitim, aber denken Sie einfach daran: Nicht jede Innovation ist für Sie als Anleger tatsächlich ein Fortschritt.

3. Achten Sie auf die Qualität des Emittenten:

Zertifikate sind Schuldverschreibungen des Herausgebers dieser Produkte, des Emittenten. Sie sind also Gläubiger der jeweiligen Bank und wären im Falle einer Insolvenz eines Emittenten unmittelbar davon betroffen.

Wie sicher welcher Emittent ist, das können Sie elegant über die Höhe der CDS-Sätze herausfinden. CDS (Credit Default Swaps) werden als Versicherungen gegen den Zahlungsausfall eines Emittenten gehandelt. Je niedriger die Versicherungsprämie, als umso sicherer gilt der Emittent. Mit die niedrigsten Werte haben momentan in dieser Reihenfolge die Dresdner Bank, die Commerzbank und BNP Paribas. Auch die bei Zertifikaten beliebte ABN Amro verfügt noch über einen relativ geringen Credit Spread.

Eine komplette Ãœbersicht finden Sie hier (http://www.deutscher-derivate-verband.de/DE/Showpage.aspx?pageID=68).

4. Achten Sie auf die Laufzeit eines Zertifikats:

Die Laufzeit ist aus verschiedenen Gründen sehr wichtig. Zum einen bringt es Ihnen nichts, wenn Sie langfristig mit ihrer Einschätzung richtig liegen, aber das Zertifikat bereits vorher ausläuft.

Umgekehrt ist zum Beispiel bei Discount-Zertifikaten eine mögliche Rendite von 25 Prozent nicht mehr ganz so attraktiv, wenn sie sich über die ganze Laufzeit eines Zertifikats von beispielsweise fünf Jahre erstreckt.

Drittens können bei Knock-Out oder Schwellenzertifikaten bereits 15 Monate sehr lang sein, wenn Sie darauf hoffen müssen, dass ein bestimmtes Ereignis nicht eintritt (siehe beispielsweise Protect-Multi-Solarzertifikat).

5. Vermeiden Sie Modetrends:

Behalten Sie immer im Hinterkopf, dass Moden und Trends zwar sehr lange halten, aber irgendwann vorbei sind. Wenn viele Zertifikate zu einem Modethema auf den Markt kommen, ist dies normalerweise ein sicheres Zeichen dafür, dass der Trend bald vorbei ist.

Das war so beim Internet-Hype, bei B2B-Aktien (kennt noch jemand Commerce One oder Ariba?), bei der Biotech-Blase Ende 2000/Anfang 2001 und zuletzt bei Rohstoff-, Biogas-, Wind- und Solaraktien.

MEIN FAZIT:

- Zertifikate sind eine sinnvolle Sache, wenn Sie die obigen Regeln beachten.
- Vor allem die Vielfalt des Angebots, die unterschiedlichen Risiko-Profile und die meist klare Konzeption der Produkte überzeugt.

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Viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage wünscht
Ihr
Armin Brack
Chef-Redakteur Geldanlage-Report
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