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Goldene Regeln für die Zertifikate-Anlage!

Grundlagen Hebelzertifikate

[geldanlage-report.de] - Lieber Geldanleger, in schwierigen Zeiten sind Qualitätspapiere gefragt - egal ob Aktien, Fonds oder Zertifikate.
Bei letzteren sind die Qualität des Emittenten und die Gestaltung des Produkts sowie anfallende Gebühren besonders wichtig.
Lesen Sie, wie sie mit Zertifikaten erfolgreich handeln können.
Auch wenn ich persönlich ein Verfechter von Direktinvestments in einzelne Aktien bin, so haben Zertifikate objektiv betrachtet unbestritten ebenfalls einige Vorteile.

Dazu gehört beispielsweise das breit gefächerte Angebot in den verschiedensten Anlageklassen. Egal, ob Aktienindizes, Einzelaktien, Rohstoffe, Edelmetalle, Devisen oder Zinsen - es gibt fast überall auch entsprechende Zertifikate.

Gerade auch Anleger, die relativ wenig Kapital zur Verfügung haben, können so mit einem einzigen Zertifikat beispielsweise einen ganzen Aktienindex abdecken. Es fallen damit auch nur einmal Gebühren an.

Apropos Gebühren: Im Vergleich zu Fonds sind Zertifikate häufig kostengünstiger, weil der Ausgabeaufschlag entfällt. Insbesondere gilt dies für Produkte bei denen kein aktives Management erforderlich ist.

Wer gerne in etwas exotischeren Regionen anlegt, wie beispielsweise in Afrika, Vietnam oder in arabischen Ländern, für den sind entsprechende Spezial-Zertifikate sogar oft die einzige Alternative.

Optimales Risikoprofil dank Zertifikaten

Fast noch stärker wiegt in Zeiten der Finanzkrise das Kriterium Sicherheit. Hier hat der Anleger die Möglichkeit, über Zertifikate das für ihn optimale Chance-Risiko-Profil abzubilden.

Beispiel Discount-Zertifikate: Wenn Sie auf eine Erholung der Automobilindustrie setzen möchten, Ihnen aber ein Investment in die Daimler-Aktie zu riskant ist, können Sie sich ein Daimler-Discount-Zertifikat zulegen. Sie können dann die Daimler-Aktie mit einem Abschlag auf den regulären Preis erwerben. Sie haben so einen Sicherheitspuffer und können auch bei einer Seitwärtsbewegung oder einem leichten Kursrückgang der Aktie noch Geld verdienen. Dafür profitieren Sie bei einem Anstieg nur bis zu einem bestimmten Festbetrag.

Umgekehrt können risikobereite Spekulanten mit Hebelzertifikaten auch ein Vielfaches Ihres Einsatzes einstreichen, wenn sie auf die richtige Entwicklung bei einem Basiswert setzen.

Im Vergleich zu Optionsscheinen gefällt auch die meist relativ einfache Preisbildung der Produkte. Es muss kein Zeitwert berücksichtigt werden, keine Volatilität. Entscheidend ist nur der Hebel und das Bezugsverhältnis, so dass bereits im voraus ausgerechnet werden kann, wo das Zertifikat steht, wenn sich der Basiswert (also zum Beispiel eine Aktie) um einen bestimmten Prozentsatz in die eine oder andere Richtung bewegt.

Der immer weiter zunehmenden Produktvielfalt ist es also zu verdanken, dass es inzwischen für jeden Anlegertyp das passende Zertifikat gibt. An sich eine begrüßenswerte Entwicklung, die jedoch auch ihre Tücken hat.

Überoptimierung kann gefährlich werden

Beispielsweise dann, wenn der Anleger die Risiken eines Produktes nicht mehr auf den ersten Blick erkennt. Das ist unter anderem bei Multi-Zertifikaten der Fall, die für verschiedene Zertifikatetypen angeboten werden. Dabei liegen einem Zertifikat mehrere Basiswerte zugrunde.

So kam im Sommer 2007 ein Protect-Multi-Solarzertifikat auf den Markt, das vor wenigen Tagen, am 20. Januar 2009 ausgelaufen ist. Die Ausstattung sah auf den ersten Blick sehr attraktiv aus.

Enthalten waren fünf große Solarwerte, die während ihrer Laufzeit durchgehend an jedem Handelstag mindestens 55 Prozent oberhalb ihres damaligen "Start"-Preises notieren mussten. Solarworld etwa stand damals bei 31,30 Euro, durfte also zu keinem Zeitpunkt unter 17,21 Euro fallen.

In Zeiten der damaligen Solar-Euphorie schien das ein guter Deal zu sein. Heute sind alle schlauer. Solaraktien sind wegen des "Black Swan"-Ereignisses Finanzkrise, des fallenden Ölpreises und drohender Überkapazitäten extrem gefallen. Zum Stichtag notierte nicht eine einzige Aktie mehr oberhalb der Schwelle.

Doch die Inhaber der Zertifikate waren ohnehin schon wesentlich früher "geschlagen". Grund war der vorzeitige Absturz von Conergy, die ebenfalls als Einzelwert im Zertifikat vertreten waren. Auf Grund seiner Ausstattungsparameter passte sich das Zertifikat nämlich der Entwicklung des schwächsten Wertes der fünf Solaraktien an.

Weil Conergy zum Pennystock mutiert war, endete das Abenteuer Protect-Multi-Solarzertifikat für Anleger, die von Anfang bis Ende der Laufzeit dabeiblieben, quasi mit einem Totalverlust.

Diese Produkte sind also sehr verlockend für den Anleger, weil die relative hohe Renditechance offensichtlich ist, die Risiken aber nicht sofort erkennbar sind.

Mich erinnert das Ganze etwas an das System bei Sportwetten, wie sie beispielsweise, die ebenfalls börsennotierte österreichische bwin AG anbietet. Dort lässt sich bei Fußballwetten durch eine Kombinationswette auf verschiedene Spiele der potenzielle Gewinn multiplizieren. Durch ein gleichzeitiges Wetten auf mehrere Favoriten in einer Kombinationswette lässt sich der relativ sichere, aber niedrige Gewinnbetrag bei einer Einzelwerte multiplizieren.

Das Problem beim Fußball ist letztlich das Gleiche wie bei Solaraktien: Einer der Favoriten patzt meistens. Beim Fußball ist es vielleicht die unerwartete Heimniederlage der Bayern gegen Cottbus, die einem den Strich durch die Rechnung macht, beim Multi-Zertifikat ist es der Absturz von Conergy.
Man könnte auch sagen, Multi-Zertifikate sind nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

Lesen Sie morgen den 2. Teil zum Thema
„Goldene Regeln für die Zertifikate-Anlage!“

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Viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage wünscht
Ihr
Armin Brack
Chef-Redakteur Geldanlage-Report
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