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Auslandsaktien: Amerikanische Banken überzeugen

Börse Frankfurt - Indizes - Aktien - 26.01.2018 - Interactive Chart: XETR:TRVC - XETR:GOS - XETR:CMC

25. Januar 2018. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Für US-amerikanische Großbanken entpuppt sich das vierte Quartal als zweischneidiges Schwert. Vor dem Hintergrund einer starken Wirtschaft, niedriger Arbeitslosigkeit, anziehender Zinsen und steigender Aktienmärkte fahren die Geldhäuser tendenziell mehr Gewinne ein. Andererseits belasten Einmaleffekte ihre Bilanzen. Aufgrund eines deutlich niedrigeren Steuersatzes für Unternehmen sinken die Verluste, die Banken auf künftige Gewinne anrechnen können. Zudem würden für in die Vereinigten Staaten zurückgeführte Gelder aus dem Ausland einmalig Abgaben zwischen 8,0 und 15,5 Prozent fällig. "Längerfristig werden US-Banken aber von der geringeren Körperschaftssteuer profitieren", stellt Walter Vorhauser von der Oddo Seydler Bank fest.

Citigroup schüttet Dividende aus

Bei der Citigroup (WKN A1H92V) führten die veränderten Steuergesetze beispielsweise zu Belastungen in Höhe von 22 Milliarden US-Dollar im vierten Quartal zu einem Verlust von 18,3 Milliarden US-Dollar, wie Vorhauser anmerkt. Das entspreche 7,15 US-Dollar pro Aktie. Das Minus sei auch deshalb so hoch ausgefallen, weil die Citigroup enorme Altlasten aus der Finanzkrise über Jahre habe geltend machen können. "Ohne diesen Einmaleffekt verdiente die Bank im vergangenen Jahr mit 15,8 Milliarden US-Dollar knapp eine Milliarde mehr als im Vorjahr." Aktionäre reagierten mit Käufen, die Aktie gewann hinzu. Für 2017 habe das Unternehmen eine Ausschüttung von 1,28 US-Dollar pro Aktie festgelegt. Auf Basis des gestrigen Schlusskurses von 79,45 US-Dollar komme die Dividende somit auf 1,61 Prozent.

Goldman Sachs kann punkten

Mit insgesamt 4,4 Milliarden US-Dollar schlugen Vorhauser zufolge die Einmalbelastungen im vierten Quartal bei Goldman Sachs (WKN 920332) zu Buche. Nach einem Gewinn von über 2,3 Milliarden US-Dollar im Vorjahresvergleich, stehe nun unterm Strich ein Minus von 1,9 Milliarden US-Dollar. "Rechnet man die Extra-Steuern raus, ist das Ergebnis stabil." Als enttäuschend beschreibt der Händler den Handel mit Rohstoffen, Anleihen und Währungen. "Im vierten Quartal brachen die Erträge in diesem Bereich um rund 50 Prozent ein, auf das Gesamtjahr gesehen immerhin noch um 30 Prozent." Gleichzeitig floriere mit plus 44 Prozent das Geschäft mit Übernahmen und Börsengängen. Unterm Strich sei der Gewinn im Jahresvergleich von 7,4 auf 4,3 Milliarden US-Dollar geschmolzen. Aktionäre scheinen die Zahlen und die Aussichten der Bank dennoch positiv zu bewerten. Nach Veröffentlichung der Zahlen legten die Goldman Sachs-Anteile zu, aktuell notiert der Wert um 265 US-Dollar.

Generell bewegen sich die Aktien nordamerikanischer Banken mit unterschiedlicher Geschwindigkeit gen Norden, wie Vorhauser feststellt. Die Papiere der Bank of America (WKN 858388) legten seit Anfang 2017 um gut 40 Prozent zu, bei JP Morgan (WKN 850628) waren es rund 34 Prozent. Auf etwa 18 Prozent kommt Wells Fargo (WKN 857949). Neben den allgemeinen Steuergeschenken für heimische Firmen werteten Investoren die geplante Lockerung der Regulierungsvorschriften für Finanzkonzerne positiv. Bereits in den kommenden Monaten beabsichtige der ehemalige Goldman Sachs-Banker Steven Mnuchin in seiner Funktion als Finanzminister die 2010 eingeführte Finanzreform aufzuweichen.

Bewertung europäischer Aktien noch attraktiv

Bei hiesigen Anlegern hält sich die Freude über immer höhere Aktiennotierungen in den USA derweil in Grenzen. "Der starke Euro nagt an den Gewinnen von US-Dollar-Investitionen", begründet Vorhauser. Immerhin habe die Gemeinschaftswährung zum Greenback seit Anfang 2017 etwas über 19 Prozent zugelegt. Bei europäischen Werten erkennt der Händler noch Luft nach oben. "Einige Unternehmen - darunter auch Finanzkonzerne - haben Nachholbedarf." Etwa trete die Deutsche Bank nicht erst seit Anfang vergangenen Jahres mehr oder weniger auf der Stelle. "Ich könnte mir vorstellen, dass Fondsmanager und andere institutionelle Investoren aus den USA angesichts hoher Notierungen heimischer Aktien künftig stärker auf europäische Unternehmen setzen."

Nur schleppender Abbau von Problemkrediten

So manche europäische Bank tut sich allerdings auch zehn Jahre nach Beginn der Finanzkrise mit der Reduzierung ihrer faulen Kredite immer noch schwer. Der Anteil dieser so genannten Non-Performing Loans (NPL) gemessen an allen Darlehen ist nach Angaben der EU-Kommission im zweiten Quartal 2017 zwar um einen Punkt auf 4,6 Prozent gefallen. "Ungeachtet dieser positiven Entwicklung addierten sich die faulen Kredite in der gesamten EU auf 950 Milliarden Euro", weiß Klaus Stopp von der Baader Bank. Während in den Bilanzen deutscher Banken noch 2,3 Prozent ausfallgefährdeter Darlehen schlummerten, sei in Griechenland mit 46,9 Prozent fast jeder zweite Kredit wackelig. Absolut betrachtet trügen italienische Banken mit faulen Krediten in Höhe von rund 350 Milliarden Euro die schwerste Last. "Dies entspricht einer Quote von 12,2 Prozent."

von: Iris Merker
25. Januar 2018, © Deutsche Börse AG

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