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Blasenbildung? Wenn, dann wohl eher im Immobilienmarkt!
Lars Erichsen - CFD-Brief - Indizes - 16.02.2016
Liebe Leserinnen, liebe Leser, es ist unbestritten, dass die Nullzinspolitik der Notenbanken in den letzten Jahren zu einer „Fehlallokation des Kapitals“ geführt hat, wie es so schön heißt. Das bedeutet nichts anderes, als dass einige Anlageklassen viel höher bzw. zu hoch bewertet sind, aufgrund günstiger Finanzierungsmöglichkeiten.
Aktien
Sind Aktien teuer? Diese Frage erscheint simpel, aber weit gefehlt. Es gibt zahlreiche Bewertungsansätze und je nach Schwerpunkt fällt das Fazit unterschiedlich aus. Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis des marktbreiten S&P 500 liegt bei 16 - selbst wenn wir momentan leicht darüber liegen sollten, diese Betrachtungsweise hilft uns sowieso nicht weiter. Um abschließend beurteilen zu können, ob Aktien heute billig oder teuer sind, müssten wir wissen, wie sich die Gewinne der Unternehmen entwickeln. Genau diesem Rätsel stellen sich Investoren jeden Tag an der Börse und an der hohen Schwankungsbreite erkennen Sie, wir schwer das momentan fällt.
Immobilien
Immobilien gelten gemeinhin als weit weniger riskant als Aktien. Das stimmt nur bedingt. Der Preis von Immobilien wird nicht tagtäglich an der Börse festgestellt, weshalb Über- oder Unterbewertungen zumeist nicht sofort offensichtlich werden. Daher ist in diesem Sektor durchaus mit bösen Überraschungen zu rechnen, denn in diesem Sektor dürfen wir getrost von einer Blasenbildung sprechen. In deutschen Großstädten haben die Preise in den letzten 6 Jahren um 50-70% zugelegt, in internationalen Metropolen fiel der Anstieg noch heftiger aus. In London kosten einige Wohnungen heute doppelt so viel wie vor der Finanzkrise im Jahr 2008.
Dieses Risiko sollten Sie ausschalten
Das Platzen einer Blase vorherzusagen ist ein Ratespiel, daran beteilige ich mich nicht. In der persönlichen Finanzplanung kann es aber nicht schaden, den „Worst-Case“ zu berücksichtigen. Ein einfaches Rechenbeispiel: Braucht es 26 Jahre, um einen Kredit mit einem Zinssatz von 2,5% abzubezahlen, dann dauert es, bei gleicher Tilgung, 14 Jahren länger, wenn der Zins um 1% steigt. Einfach im Hinterkopf behalten...
Erfolgreiche Trades wünscht Ihnen
Ihre
Trading-Brief Redaktion
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