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Niedrigzinsen - Ein sozialpolitisches Problem

Lars Erichsen - CFD-Brief - Bonds - 25.01.2016

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in der vergangenen Woche habe ich ein interessantes Interview mit dem Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon gelesen über die Bankenunion und die Gefahren, die die Zinspolitik für Anleger und Kreditinstitute mit sich bringt. Lassen Sie sich bitte von dem Begriff „Sparkasse“ nicht täuschen. Als Präsident des Dachverbandes der Sparkassen-Finanzgruppe ist Herr Fahrenschon genau genommen der mächtigste Banker Deutschlands.

Die Folgen der Niedrigzinspolitik

Herr Fahrenschon bemerkt völlig richtig, das absehbar ein sozialpolitisches Problem auf uns zukommt. Die Mehrzahl der Deutschen habe stabilen Anlageprodukten vertraut, die jetzt immer weniger abwerfen. Es baue sich eine Lücke in der Altersvorsorge auf, die nicht zu unterschätzen sei. Deswegen lautet seine Empfehlung an die Bundesregierung, klassische Instrumente, wie die vermögenswirksamen Leistungen, wieder mit Leben zu erfüllen.

Die Rolle der Banken

Seine Sorge um die finanzielle Zukunft vieler Menschen nehme ich dem Sparkassen-Präsident ab. Umso mehr, da Banken und Sparkassen derzeit ihre Sorgen und Nöte mit ihren Kunden teilen. Einlagenstarke Kreditinstitute (wie eben Sparkassen und andere genossenschaftliche Banken) und Versicherungen sind von den Niedrigzinsen gleichermaßen betroffen, da sie auf ihre Eigenmittel keine Rendite mehr bekommen, sie verdienen schlicht weniger.

Die Bekämpfer der Symptome

Die Analyse von Herrn Fahrenschon ist korrekt, ursächlich für das niedrige Zinsniveau sind die Zentralbanken in Europa, Asien und den USA.

Die Verursacher

Was nicht zur Sprache kommt: Die Sparkassen spielten sicher eine untergeordnete Rolle, aber das Bankenwesen hat mit seinen Exzessen einen wesentlichen Beitrag zur Finanzkrise geleistet. Wie wird man die Geister die man rief nun wieder los? Wie wäre es mit dem Einhalten von Versprechen. Also einer Trennung von dem hochspekulativen Investmentbanking und dem Privatkundengeschäft? Wer aus den Fehlern der Vergangenheit nicht lernt...

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