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Devisen - EUR/CHF: Still und heimlich nach oben!?
Dr. Detlef Rettinger - Forex - 01.09.2015
Die Schweizer Konjunkturdaten fielen im Sommer etwas besser aus als erwartet, im zweiten Quartal legte das BIP überraschend um 0,2 Prozent zu. Nach wie vor lastet aber der starke Franken schwer auf der Exportwirtschaft. Die Wachstumsrate für das Gesamtjahr 2015 wird voraussichtlich nur 0,6 Prozent betragen – zum Vergleich: Deutschland wächst voraussichtlich um 1,9 Prozent. Ein besonderes Problem für die Notenbank ist der Deflationsdruck, die Inflationsrate liegt derzeit bei minus 1,3 Prozent.
Ende der Griechenland-Krise nimmt Druck vom Franken
Immerhin nahm das (vorläufige) Ende der Griechenlandkrise eine Last vom Euro. Das war vor allem im Wechselkurs zum Franken zu spüren, denn die Schweizer Währung gilt gerade in Europa weiterhin als Safe-Haven Nummer eins. Charttechnisch stieg EUR/CHF über den lange gültigen Widerstand bei 1,0500 CHF und erreichst zeitweise fast die Marke von 1,1000 CHF. So hoch stand der Wechselkurs seit dem Absturz im Januar nicht mehr! Inzwischen lauert aber das nächste Problem am Horizont: Ausgehend von China könnte sich eine neue Finanzkrise aufbauen, die wieder für Aufwertungsdruck auf den Franken sorgt. Kein Wunder, dass der schweizerische Wirtschaftsminister die Krise in China zuletzt herunterzuspielen versuchte. Die Notenbank hätte auch kaum noch Mittel, um gegen eine neue Aufwertung des Franken anzukämpfen. Der Strafzins von minus 0,75 Prozent kann kaum weiter abgesenkt werden und direkte Interventionen würden die Bilanz der Notenbank weiter aufblähen.
Fazit
Der Euro zeigte sich auf breiter Basis in den letzten Wochen stark und legte auch gegen den Franken zu. Aus Sicht von Regierung und Notenbank SNB ist die Währung allerdings immer noch überbewertet. Der Zins wird daher noch lange negativ bleiben. Solange keine neuen Krisen die Anleger in den Franken treiben, wird dies dem Wechselkurs Auftrieb geben. EUR/CHF wird aber nur nach und nach den Weg nach oben einschlagen.
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