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Devisen - EUR/USD: US-Notenbank stoppt den Kurssturz – auf Dauer?

Dr. Detlef Rettinger - Forex - 09.10.2014

Der Wechselkurs des Euros zum US-Dollar ist in den letzten Wochen heftig abgestürzt. Dafür war zum einen die EZB verantwortlich, die nicht nur den Leitzins weiter senkte, sondern auch langfristig eine anhaltende Liquiditätsschwemme in Aussicht stellte. Überraschend schwache Konjunkturdaten aus Deutschland schwächten den Euro zusätzlich. Zum anderen sorgten aber auch die zunehmenden Spekulationen über eine baldige Leitzinserhöhung in den USA für Aufwertungsdruck beim US-Dollar – und zwar nicht nur gegenüber dem Euro, sondern gegenüber fast allen Währungen. Das ist auch logisch: Eine wachsende Zinsdifferenz zwischen dem Dollar und dem Euro führt zu Abwärtsdruck im Wechselkurs.

Der starke Dollar ist ein Problem

Was viele dabei aber außer Acht gelassen haben, ist die Reaktion der US-Notenbanker, denn denen schmeckt die starke Dollaraufwertung gar nicht. Das dämpft nicht nur die Exporte der USA und gefährdet damit den Aufschwung, es drückt auch auf die Inflationsrate (die Industrieländer haben derzeit fast alle das Problem einer zu niedrigen Inflationsrate und daraus resultierenden Deflationsdrucks). Das am Mittwoch veröffentlicht Protokoll der letzten Fed-Sitzung offenbarte nicht nur die Bedenken der Geldpolitiker in Bezug auf den starken Dollar, auch das Risiko einer Abschwächung der Weltkonjunktur wurde diskutiert. Das heißt nichts anderes, als dass die erste Zinserhöhung vermutlich doch später kommt, als manche erwarten. Aus Sicht der US-Notenbank war dies eigentlich immer klar: Der Leitzins wird erst angehoben, wenn die Konjunktur stabil ist.

EUR/USD vor starken Widerständen

Viele am Devisenmarkt nahmen die Aussagen aber zum Anlass, um ihre Long-Positionen auf den Dollar aufzulösen und Gewinne mitzunehmen. EUR/USD legte nach dem Test der Unterstützung bei 1,2500 USD wieder kräftig zu. Doch mehr als eine charttechnische Gegenbewegung ist dies nicht, denn bei 1,2800 und spätestens bei 1,3000 USD lauern starke Widerstände. Das Risiko eines weiteren Kursrückgangs von EUR/USD bleibt bestehen, aber er wird deutlich langsamer vonstattengehen als zuletzt und es wird immer wieder Gegenbewegungen geben.

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