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DAX macht gute Miene zum bösen Spiel – Nur kurzfristige Spekulation

Jens Klatt I FXCM - Marktberichte - 29.07.2014

Mit steigenden Temperaturen stiegen heute auch die Kurse an den Börsen weltweit. Mit einem Dow Jones, der schon vorbörslich Zeichen für einen erneuten Sprung über die Marke von 17.000 Punkten sendete, kannte auch der Deutsche Aktienindex kein Halten mehr. Am Morgen noch einmal unter die 9.600 Punkte gerutscht, sprang er im Tagesverlauf wie Phönix aus der Asche um knapp 100 Punkte wieder nach oben. Am Nachmittag folgte dann noch ein Vertrauen der amerikanischen Verbraucher so hoch wie seit 2007 nicht mehr und so kann der DAX nach den schwachen Vortagen zur Abwechslung mal wieder ein ordentliches Plus mit in den Feierabend nehmen.

Und dass, obwohl sich die Lage in den Krisengebieten Ukraine und Nahost keineswegs verbessert hat. Gerade deshalb gingen viele am Vormittag noch davon aus, dass der Index die 9.600er Marke nicht wird halten können. Als dann die Kurse anzogen, mussten sie ein weiteres Mal ihre Short-Positionen auflösen, was den Aufwärtstrend noch beschleunigte. Langfristig orientierte Anleger sollten dagegen jetzt nicht überhastet auf die vermeintliche Schnäppchenjagd gehen, die heutige Bewegung signalisiert noch nicht das Ende der Korrektur.

Das Thema Sanktionen des Westens gegen Russland gleicht weiter einem Dilemma. Sind die Strafmaßnahmen nicht hart genug, wird sich Präsident Putin wohl kaum daran stören und seinen Kurs ändern. Treffen die Sanktionen Russland ins Mark, bleiben sie auch nicht ohne Folgen für die Handelspartner, allen voran Europa. Wohlgemerkt befindet sich die Wirtschaft der Eurozone auch nur auf einem schmalen Grat zwischen Stagnation und konjunktureller Erholung. In Russland selbst gehen wirtschaftlich gesehen in diesem Jahr die Lichter aus. Kommt nun am Ende noch ein Wirtschaftskrieg hinzu, entsteht in dieser globalisierten Welt ein bis jetzt noch nicht abschätzbarer Schaden. Ganz davon zu schweigen, welche anderen Emerging Markets Russland noch mit nach unten reißen kann, wenn sich die Bedingungen im Land selbst und am Kapitalmarkt weiter verschlechtern.

Hinzu kommt, dass mit dem US-Wirtschaftswachstum und den Ergebnissen der US-Notenbanksitzung am morgigen Tag und dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag die entscheidenden Termine dieser Woche noch bevorstehen. Vor diesem Hintergrund sind die heutigen Kursgewinne eher den kurzfristigen Spekulationen zuzuschreiben und könnten morgen schon wieder Makulatur sein. Wie beim Wetter nach heißen Temperaturen ein Gewitter für Abkühlung sorgt, ist dies auch für die kommenden Tage an den Börsen nicht auszuschließen. Deshalb bleibt für Positionierungen, die das Wort Geldanlage verdienen, weiterhin eher Zurückhaltung angesagt.

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