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Euro fällt weiter – Profis wetten so stark gegen die Währung wie zuletzt 2012

FXCM Research - Forex - 29.07.2014

Erst in der vergangenen Woche fiel die Anzahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf ein Achtjahrestief, was als deutliches Genesungszeichen des US-Arbeitsmarktes gewertet werden kann und für einen positiven Report am Freitag spricht.

Spekulationen auf Zinswende in den USA könnten neue Nahrung erhalten

Wieder anziehende Spekulationen einer zeitnahen Zinswende der US-Notenbank könnten den seit Anfang Mai anhaltenden Abwärtsdruck im EUR/USD rasch weiter verstärken und den Kurs auf ein neues Jahrestief und Richtung 1,33 EUR/USD drücken. Auslöser hierfür wäre ein überraschend starkes US-Wachstum im zweiten Quartal des Jahres, nachdem die Wirtschaft dem kalten Winter nicht trotzen konnte und in den ersten drei Monaten um 2,9 Prozent schrumpfte. Gerade die geringen privaten Konsumausgaben zeigten sich hier als Belastungsfaktor. Die ungünstigen Witterungsbedingungen hinderten Kunden am Einkauf. Die Wintermonate liegen mittlerweile weit zurück und der Frostschaden ist beseitigt. Die Wirtschaft der USA sollte im zweiten Quartal mit einem durchaus soliden Wachstum aufwarten können.

Anti-Euro-Stimmung unter spekulativen Marktteilnehmern

Bereits seit elf Wochen setzen Finanzinvestoren am Terminmarkt mehrheitlich auf EUR/USD-Kursrückgange. Der vorhandene Überhang von 88.823 Wetten auf einen fallenden Kurs erreicht nun gar einen seit September 2012 nicht mehr gesehenen Stand. Während der EUR/USD auf ein neues Jahrestief fiel, trübte sich die Stimmung zunehmend weiter ein. Die Anzahl gehaltener Kaufkontrakte der Großspekulanten fiel im Vergleich zur Vorwoche um 2,29% (-1.364 Kontrakte) auf 58.142 Kontrakte, während die Anzahl der Verkaufskontrakte um 20,12% (24.613 Kontrakte) auf 146.965 Kontrakte erhöht wurde.

Sollten sich die Anzeichen für eine heranschreitenden Zinswende in den USA diese Woche verdichten, ist mit einer weiteren Zunahme von Wetten auf einen fallenden Wechselkurs von Finanzinvestoren wie Fonds, Banken und Vermögensverwaltern zu rechnen. Das würde auch weiteren Abwärtsdruck im EUR/USD bedeuten. Unterhalb der 1,33 EUR/USD eröffnet sich vorerst Potenzial bis zur 1,31er Marke.

Euro verliert auf breiter Front

Die Einheitswährung der 18 Mitgliedsstaaten befand sich bereits in der vergangenen Woche allgemein unter Druck und verlor gegen nahezu alle wichtigen Währungen an Boden. Doch dieser Rückgang ließ sich keinem bestimmten Ereignis zuordnen, welches die letzte Runde einer Euro-Schwäche auslöste. Vielmehr liegt es nahe, dass der übergeordnete Druck sich weiterhin als Treiber erweist. Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank ist in Bewegung. Die EZB hat die Schotten für weitere geldpolitische Lockerung geöffnet, indem nicht nur der Zinssatzkorridor bis in den Negativbereich geöffnet und zielgerichtete Liquiditätsmaßnahmen (TLTROs) zur Verbesserung der Kreditbedingungen für klein- und mittelständische Unternehmen beschlossen wurden, sondern auch Vorbereitungsmaßnahmen für weitere unkonventionelle Schritte erfolgten. Die EZB könnte schon bald den Ankauf von forderungsbesicherten Wertpapiere (Asset Backed Securities, ABS) verkünden.

Europäische Zentralbank hat ihr Pulver noch nicht verschossen

Es ist jedoch davon auszugehen, dass die EZB vorerst noch stillhält, solange die Ängste um eine Schuldenkrise im Zaum gehalten werden, bis die Resultate des Bankenstresstests Ende Oktober vorliegen. Statt allerdings Vertrauen aufzubauen, könnte dieser Bankenstresstest jedoch weiteres Misstrauen wecken. Weitere expansive Schritte würden auch dann gerechtfertigt sein, wenn die Preissteigerung in der Eurozone zunehmend erodiert wird. Nachlassende Inflationserwartungen können als Zeichen eines schwächelnden Wachstums in der Eurozone gewertet werden und den Druck, dem sich der Euro gegenübersteht, intensivieren.

Einkaufsmanagerindizes und ifo-Index im Fokus

In dieser Woche werden die vorläufigen Juli-Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich, Deutschland, Italien und der weiteren Eurozone im Vergleich zum Vormonat ein langsameres Wachstum aufzeigen. Auch der am Freitag veröffentlichte ifo-Geschäftsklimaindex sowie die Erwartungen an die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands sind im Rückwärtsgang. Die Befürchtungen stärkerer Auswirkungen der Krisen in der Ukraine und im Nahen und Mittleren Osten auf die deutsche Wirtschaft sollten sich in einem Rückgang der zukünftigen Geschäftserwartungen widerspiegeln.

Ausblick für den Euro weiter schwach

Der heutige Fall auf ein neues Jahrestief eröffnet weiteres Abwärtspotenzial für den Euro. Der übergeordnete Trend ist seit Anfang Mai fallend, der Druck sollte vorerst auch nicht nachlassen. Als nächsten Widerstand sollte die Gemeinschaftswährung nun die Marke von 1,33 EUR/USD ins Visier nehmen. Erst im Fall einer Erholungsbewegung über die 1,37 EUR/USD könnte der Euro wieder an Stärke gewinnen.

Autor: Niall Delventhal, DailyFX

Ãœber den Autor:
Niall Delventhal arbeitet als Markanalyst für DailyFX.de, dem Research-Arm von FXCM. Er ist studierter Betriebswirt (B. Sc.) und ist sehr börsenaffin. Für seine Bachelorarbeit untersuchte er die missbräuchliche Ausnutzung von Marktmacht am Spotmarkt der Strombörse. Als nächste Fortbildung strebt er den CFA, Chartered Financial Analyst, an. In seinen täglichen Online-Seminaren bietet er neben aktuellen Marktnachrichten, Ratschläge und Lehrinformationen rund um das Thema Trading an. Dabei ist er der Ansicht, dass Informationen und Kenntnisse über die Märkte sowie die Risiken zu besitzen und zu beziehen einem keine Erfolge garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen. Detailliert widmet er sich den Stimmungen an den Märkten. Jeweils zum Wochenbeginn verfasst er den Report „Den großen Spekulanten auf der Spur" und fängt mithilfe der Commitments of Traders Daten primär für FX-Märkte die Positionierung und das Verhalten institutioneller Händler ein.

DailyFX.de veröffentlicht täglich Artikel zu politischen und wirtschaftlichen Nachrichten und deren Einfluss auf die Märkte sowie technische Analysen zu Währungen, Rohstoffen und Indizes. Darüber hinaus finden Sie auf DailyFX.de eine Vielzahl praktischer Tools wie Handelssignale oder Markt-Alarme sowie einen umfangreichen Wirtschaftsdatenkalender. @NiallDelventhal folgen @DailyFX_DE folgen

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