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Tagesausblick Renten/Devisen: EZB-Ratssitzung im Fokus

Helaba Floor Research - Forex - 07.09.2017

Die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank steht heute im Mittelpunkt des Interesses, sofern der in der Karibik tobende Hurrikan Irma dem EZB-Chef nicht die Schau stiehlt. Immerhin soll es sich bei dem Wirbelsturm um den stärksten je gemessenen seiner Art handeln. Beim Treffen der wichtigsten Notenbanker in Jackson Hole hatte es Mario Draghi vermieden, weitergehende Andeutungen zur Zukunft der Geldpolitik in der Eurozone zu machen. Daher wäre es wohl überraschend, wenn der Zentralbankrat heute schon den Ausstieg aus dem QE beschließt. Dass aber zumindest die Diskussion über die Rückführung der Anleihekäufe und einen möglichen Start dieser im Januar 2018 geführt wird, halten wir für wahrscheinlich. Auf der Habenseite kann die EZB verbuchen, dass die Wachstumsperspektive mit etwa 2 % in diesem Jahr und nur wenig geringer im nächsten Jahr solide ist. Zudem liegen Stimmungsindikatoren auf hohem Niveau und die Arbeitslosigkeit sinkt kontinuierlich. Extrem lockere Geldpolitik durch unkonventionelle Maßnahmen erscheint daher langfristig nicht mehr angemessen. Allerdings ist das monetäre Umfeld als verhalten zu beschreiben, denn die Kreditvergabe expandiert nur schwach mit Raten zwischen 2 % und 3 % und die Geldmengenexpansion liegt bei knapp 5 %. Zudem verweilen die Inflationsraten weiter unterhalb des EZB-Ziels. Insbesondere die Kernteuerung weist laut Draghi bis zuletzt noch keinen überzeugenden Aufwärtstrend auf. Eile in der Ankündigung des QE-Ausstiegs oder gar Signale in Richtung Zinserhöhungen sind somit nicht geboten. Ein weiterer ungünstiger Einflussfaktor in der Wahrnehmung Mario Draghis dürfte die Euro-Aufwertung der letzten Monate sein. Dies konterkariert tendenziell die Bemühungen der EZB, die Konjunktur auf einen selbsttragenden Pfad und die Inflation damit in Richtung der Zielvorgabe zu bringen. Bisher hat es Mario Draghi vermieden, verbal gegen die Aufwertung des Euros vorzugehen. Angesichts der Tatsache, dass EUR-USD seit der letzten Ratssitzung der EZB nochmals um gut 5 Cent aufgewertet hat, kann eine Positionierung des EZB-Rates gegen deutliche Währungsschwankungen nicht ausgeschlossen werden (siehe Seite 3 PDF-Ausgabe).

Hohes Primärmarktangebot im Vorfeld der EZB.

Heute erfolgt der Wechsel auf den Dezember-Future. Dieser hat unlängst ein Kontrakthoch bei 162,93 markiert. Dennoch wird die Umstellung das technische Bild im fortlaufenden Kontrakt eintrüben, geht sie doch mit einem negativen Roll-Gap von knapp 300 Bp. einher. Obwohl der Aufwärtstrend intakt ist, trübt sich das Indikatorenbild ein. MACD und Stochastic sinken, letzter unterhalb seiner Signallinie. Während die Risiken im Tageschart damit zunehmen, könnte eine vorsichtig agierende EZB heute tendenziell für Unterstützung sorgen. Trading-Range (Dezember-Kontrakt): 162,00 – 163,20.

Euro: Auf Draghis Worte kommt es an.

Heute könnte EZB-Präsident Draghi den Aufwärtstrend des Euros beenden, sollte er klar zu verstehen geben, dass die EZB einen weiteren Kursanstieg missbilligen würde. Die letzten Stabprojektionen basieren auf einem Eurokurs von 1,09 USD. Bei den heute vorgestellten Wachstums- und Inflationsprognosen ist eine 10 %ige Aufwertung einzukalkulieren. Das Erreichen der EZB-Ziele wird von der Euro-Entwicklung tendenziell erschwert, sodass die EZB durchaus Interesse daran haben könnte, eine fortgesetzte Aufwertung zu verhindern. Da die Währungshüter zudem keine Eile bezüglich QE-Reduzierung und Leitzinserhöhung haben, könnte der Euro belastet werden. Zuletzt hat sich der Euro innerhalb des Mai-Aufwärtstrends gut behauptet, die Indikatoren im Tageschart mahnen aber weiterhin zu Vorsicht. Widerstände sind bei 1,2040 und 1,2070 zu finden. Kurse darüber würden Potenzial bis 1,2300/50 eröffnen. Entscheidend auf der Unterseite sind der Bereich 1,1800/20 und der bei 1,1695 verlaufende Aufwärtstrend. Das markante Augusttief liegt bei 1,1661. Trading-Range: 1,1800 – 1,2040.

Autor: Helaba Floor Research, www.helaba.de

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