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Devisen: Euro weiter gefragt

Börse Frankfurt - Forex - 16.08.2017

16. August 2017. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der US-Dollar schwächelt weiter, der Euro zeigt sich hingegen überraschend stark: So kletterte der Kurs sogar kurz auf 1,19 US-Dollar zum Euro - der höchste Stand seit Anfang 2015. Am Mittwochmorgen sind es 1,17 US-Dollar. "Neben Spekulationen über einen EZB-Kurswechsel belasten den US-Dollar die politischen Unsicherheiten um Präsident Trump", bemerkt Christian Apelt von der Helaba.

Christian Melzer von der DekaBank weist darauf hin, dass die US-Notenbank zwar relativ deutlich kommuniziert hat, dass im September der Beginn der Bilanzreduzierung beschlossen werden wird. Die zu niedrige Inflationsentwicklung könne aber den nächsten Zinsschritt verschieben - nicht nur in den Dezember, sondern sogar in das kommende Jahr.

Nur kurzer Höhenflug?

Dennoch erwartet die DekaBank wegen des zunehmenden US-Zinsvorsprungs einen wieder schwächeren Euro. "Zudem sind die Wachstumsaussichten für die US-Wirtschaft günstiger als für Euroland", erklärt Melzer. Stützend für den Euro sei dagegen die von der Bank erwartete Verfestigung des moderaten Aufschwungs in der Eurozone, der die südeuropäischen Sorgenkinder Spanien und Italien einschließe.

Auch Apelt rechnet mit einer Erholung des US-Dollars: "Gemessen an den Zinsdifferenzen hat der Euro-Dollar-Kurs überzogen, Markttechnik und Positionierungen mahnen zur Vorsicht." Die Bank geht davon aus, dass der Wechselkurs bis Jahresende wieder in Richtung 1,10 fallen wird - auch wegen der von ihr erwarteten "nur zaghaften" EZB-Kurswende.

Viel gehandelt wurden in den vergangenen vier Wochen an der Börse Frankfurt der ETFS 5x Short USD Long EUR (WKN A12Z32), der ETFS Long USD Short EUR (WKN A1EK0V) und die ungehebelte Variante ETFS Short USD Long EUR (WKN A1EK0W).

Pfund angeschlagen



Gegenüber anderen Währungen hat der Euro ebenfalls zuletzt zugelegt, etwa gegenüber dem britischen Pfund: So müssen für einen Euro mittlerweile 0,91 Pfund hingelegt werden, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem April, als es nur 0,83 Pfund waren. Vor dem Brexit-Votum vergangenen Sommer waren es sogar nur 0,76 Pfund. "Ausschlaggebender Faktor war die Zinssitzung der Bank of England am 3. August", bemerkt die HSH Nordbank. Die Notenbanker sprachen sich mit sechs zu zwei Stimmen gegen eine Zinserhöhung aus.

"Die Brexit-Verhandlungen bleiben ein Unsicherheitsfaktor", stellt Apelt fest. Das Wachstum habe im zweiten Quartal nur bei 0,3 Prozent gelegen und werde sich wohl weiter verlangsamen. Allerdings begrenze die günstige Bewertung das Verlustpotenzial des Pfunds. Mit einer nachlassenden Brexit-Unsicherheit werde der Euro-Pfund-Kurs wieder in Richtung 0,85 nachgeben. Die DekaBank sieht das Wechselkurspaar Euro/Pfund nach der starken Pfund-Abwertung auf der Suche nach einem neuen Gleichgewicht. "In den kommenden zwei Jahren dürfte der Wechselkurs je nach Verlauf der Austrittsverhandlungen zwischen 0,85 und 0,95 Pfund zum Euro schwanken", erklärt Nikola Stephan.

Selbst Franken billiger

Der Wechselkurs Euro/Franken kletterte in der letzten Juni- und ersten Augustwoche auf in der Spitze 1,15, aktuell sind es 1,14 Franken zum Euro. "Außer einer schon seit längerem positiveren Stimmung gegenüber dem Euro gab es keinen Anlass für diese Kurskorrektur", erklärt Apelt. Die Bank geht davon aus, dass der Euro-Franken-Kurs mit weniger Euro- und EZB-Optimismus wieder in Richtung 1,10 fallen wird.

"Trübe" Aussichten für den Yen

Der Yen schwächelt gegenüber dem Euro ebenfalls. Der Euro/Yen-Wechselkurs liegt aktuell bei knapp 130 Yen für einen Euro nach 115 im April. "Die Unterstützung dazu kam sowohl aus Japan als auch aus der Eurozone", stellt Melzer fest. Die japanische Zentralbank habe bei ihrem Zinsentscheid im Juli keine Zweifel daran gelassen, dass die extrem lockere Geldpolitik auf unbestimmte Zeit beibehalten wird. "Dazu passt auch, dass sie das Erreichen ihres Inflationsziels um ein Jahr nach hinten verschoben hat." Die Bank hält den Ausblick für den Yen für "trübe". Eine nachhaltige Aufhellung der Wachstumsperspektiven sei nach wie vor nicht in Sicht, Strukturreformen und Schuldenabbau würden aufgeschoben. Prognostiziert werden 134 Yen für den Euro in zwölf Monaten.

Bitcoin steigt und steigt

Immer neue schwindelerregende Höhen erreicht die Kryptowährung Bitcoin. Die Spaltung in Bitcoin und Bitcoin Cash Anfang August hat den Hype nicht bremsen können - im Gegenteil. Zu Wochenbeginn kletterte der Preis auf in der Spitze 4.300 US-Dollar, aktuell sind es etwas unter 4.000 US-Dollar. Seit Jahresanfang hat sich der Kurs damit vervierfacht.

Über die weitere Entwicklung gehen die Meinungen auseinander: Während manche von einem Schneeballsystem sprechen und einen baldigen Absturz der Kryptowährung erwarten, hat der Harvard-Forscher Dennis Porto berechnet, dass ein Bitcoin in fünf Jahren 100.000 US-Dollar Wert sein wird. Goldman Sachs hat diese Woche das Kursziel auf 4.827 US-Dollar angehoben, danach wird es der US-Investmentbank zufolge aber eine Korrektur um mehr als 30 Prozent geben.

von Anna-Maria Borse
16. August 2017, © Deutsche Börse AG

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