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Tagesausblick Renten/Devisen: Wachstumsperspektiven in der Eurozone sind gut

Helaba Floor Research - Forex - 04.07.2017

USA: Kfz-Gesamtabsatz sinkt im Juni von 16,58 auf 16,41 Millionen.

Aktienmärkte profitieren von steigendem Ölpreis; Dow Jones zeitweise mit neuem Rekordhoch.

Die Wachstumsperspektiven in der Eurozone sind gut. Zwar ließ der spanische Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes leicht nach, dafür gab es aber Anstiege in Deutschland, Frankreich und Italien. Zudem sind die Niveaus sehr hoch und der Index der Eurozone weist mit 57,4 Punkten den höchsten Stand seit über sechs Jahren auf. Spekulationen halten an, wonach die Europäische Zentralbank ihre expansive Geldpolitik schneller beenden könnte als zuvor gedacht. Eine erste Leitzinserhöhung wird bereits für Mitte 2018 mehrheitlich eskomptiert, Ende 2018 wird sie marktseitig fast vollständig eingepreist. Präsident Draghi hatte vor einer Woche den konjunkturellen Fortschritt in der Eurozone hervorgehoben und davon gesprochen, dass die Inflation derzeit von temporären Faktoren gedrückt würde. Es gab zwar Hinweise aus EZB-Kreisen, wonach der Markt die Äußerungen überinterpretiert hätte, Klarstellungen vonseiten namentlich genannter Währungshüter gab es bislang aber nicht.

In dieser Woche stehen kaum Redebeiträge im Kalender. Einzig das Protokoll der Ratssitzung vom 8. Juni könnte Hinweise auf die EZB-interne Diskussion über einen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik enthalten. Nach Ansicht von Bundesbankpräsident Weidmann würden seine Kollegen und er über die Normalisierung der Geldpolitik diskutieren. Der Preisdruck in der Eurozone ist vor dem Hintergrund der Energiepreisentwicklung zwar schwach und die Jahresteuerungsrate verfehlt das EZB-Ziel von unter aber nahe zwei Prozent deutlich, die EWU-Kerninflation ist zuletzt aber gestiegen. Auch deshalb werden EZB-Erwartungen zumindest nicht geschwächt.

In den USA sind die Konjunkturperspektiven ebenfalls günstig. Der ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes liegt mit 57,8 Punkten weit im Expansionsbereich. Allerdings scheinen die Frühindikatoren das realwirtschaftliche Bild etwas zu überzeichnen, wenngleich es bereits zu Stimmungskorrekturen gekommen ist. Heute bleiben die Märkte aufgrund des Unabhängigkeitstages geschlossen. Interessante Veröffentlichungen gibt es erst morgen mit dem FOMC-Protokoll, am Donnerstag mit dem ISM-Serviceindex und am Freitag mit dem Arbeitsmarktbericht.

Bund Future

Der Future hat sich zum Wochenstart zeitweise gefestigt, nachdem er sich über der wichtigen Unterstützungsmarke bei 161,68 halten konnte. Die Rückeroberung der 100- und 200-Tagelinien bei 162,51 bzw. 162,64 misslang allerdings und dies dürfte auch heute angesichts der fehlenden Impulse von der Datenseite schwierig werden. Das technische Bild bleibt mit intakten Verkaufssignalen von MACD, Stochastic und DMI zudem getrübt. Eine weitere Konsolidierung ist nicht auszuschließen. Bei einem Rutsch unter 161,68 finden sich die nächsten Unterstützungen um 161,10 sowie bei 160,50.Trading-Range: 161,10 – 162,50

Spreads

Spekulationen, wonach die geldpolitische Wende der EZB näher rückt, dürften wohl zunächst Bestand haben. Zwar liegt die EWU-Inflation weiterhin klar unterhalb des Notenbankziels von unter aber nahe 2 %. Allerdings überraschten die Juni-Zahlen am Freitag auf der Oberseite und die 5Y5Y-Inflationserwartungen pendeln um 1,6 % und damit um das unlängst erreichte, höhere Niveau. Darüber hinaus zeichnen –?vor allem im Falle Deutschlands – Frühindikatoren wie die PMIs oder das ifo-Geschäftsklima nach wie vor ein freundliches Konjunkturbild. Ungeachtet der leichten Rendite-Gegenbewegungen, die nach den heftigen Anstiegen der Vorwoche nicht verwundern sollten, hat sich die deutsche Zinskurve per saldo weiter versteilt und die 1 %-Marke überwunden. Bei einer 10-jährigen Bundrendite von aktuell 0,48 % liegt der 10/2-Spread derzeit bei 106 Bp.

EUR/USD

Der Euro hat einen Teil seiner Vorwochengewinne wieder abgegeben. Es kommt die Frage auf, ob Markterwartungen, die zum Anstieg beigetragen haben, korrekturbedürftig sind. Die Eurostärke basiert auf der Annahme, dass die EZB in absehbarer Zeit die Leitzinswende einleiten könnte und dass der von der US-Notenbank gezeichnete Zinserhöhungspfad unrealistisch ist. Während in den USA die Leitzinsprojektionen bis Ende 2018 vier weitere Erhöhungen anzeigen, wird marktseitig nur ein Schritt knapp eskomptiert. Hier scheint nicht nur vonseiten der FOMC-Mitglieder Korrekturpotenzial zu existieren. Technisch bleibt der Euro favorisiert und mit Abbau der überkauften Marktlage könnte es zu einem erneuten Anstieg kommen. Widerstände sind bei 1,1445 und um 1,15 zu finden, Unterstützungen im Bereich 1,1285/1,1300. Trading-Range: 1,1300 – 1,1450.

EUR/GBP

Der unerwartete Rückgang des Industrie-PMIs auf 54,3 von 56,3 Punkten hat das Pfund zeitweise belastet. Entsprechend konnte der Euro etwas zulegen, zu einer Rückkehr in den unterschrittenen Aufwärtstrend (0,8810) kam es aber nicht. Insofern bleibt der Euro technisch belastet.

EUR/JPY

Der Euro hat sich zuletzt nicht nur zum US-Dollar gefestigt. Auch zum Yen legte er zu. Mit 128,97 wurde das höchste Niveau seit Februar 2016 markiert. Die regierende LDP hat bei der Stadtratswahl in Tokio herbe Verluste hinnehmen müssen. Demgegenüber überraschten die zuletzt veröffentlichten Konjunkturzahlen in Japan positiv. Der Tankan-Index für große Industrieunternehmen stieg im zweiten Quartal auf 17 von 12 Punkten und der Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes verbesserte sich im Juni auf 52,4 von 52,0.

Autor:>/strong> Helaba Floor Research, www.helaba.de

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