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DAX gibt deutlich ab – US-Technologiewerte unter Druck

Helaba Floor Research - Indizes - 30.06.2017

Euro auf 13-Monatshoch

Am letzten Tag der Woche stehen Preiszahlen im Mittelpunkt des Interesses. Die Schnellschätzung der EWU-Teuerung dürfte keinen verstärkten Inflationsdruck anzeigen. Zwar ist die deutsche Teuerungsrate vorläufigen Angaben zufolge gestiegen, dafür gingen die Raten in Italien und Spanien zurück. Zudem gibt es derzeit von monetärer Seite keine Anzeichen für erhöhten preislichen Druck. Das EZB-Ziel von unter aber nahe zwei Prozent wird verfehlt. Auch die Kernteuerungsrate wird wohl im Bereich von 1,0 % liegen. Insofern besteht von dieser Seite kein erhöhter Handlungsbedarf für die Zentralbank. Präsident Draghi hatte am Dienstag mit konjunkturoptimistischen Äußerungen und dem Hinweis, dass die Inflation gegenwärtig von temporären Faktoren gedämpft würde, Spekulationen auf eine geldpolitische Wende ausgelöst. Zwar sollen die Aussagen laut EZB vom Markt fehlinterpretiert worden seien, Zinsspekulationen haben sich aber nicht zurückgebildet. Fraglich ist, ob es heute dazu kommen wird, denn Potenzial für ein Unterschreiten der Konsensschätzung von 1,2% VJ machen wir nicht aus.

In den USA ist der Preisdruck ebenfalls gering. Heute steht der PCE-Kerndeflator zur Veröffentlichung an. Das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß dürfte erneut schwach ausfallen. Wir halten eine Jahresrate von 1,4 % für realistisch. Demgegenüber sind die Konjunkturperspektiven günstig. Der Chicago-PMI liefert eine letzte Indikation für den nationalen Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes, der Anfang nächster Woche im Kalender steht. Regionale Fed-Umfragen haben mehrheitlich eine Stimmungsaufhellung angezeigt, sodass der ISM-Index wohl sein hohes Niveau noch etwas ausbauen kann.

Aktienmarkt Offensichtlich nutzten viele Marktteilnehmer die freundliche Tendenz des DAX zu Beginn des Handels um Positionen abzubauen. Dies und die im weiteren Verlauf nochmals ausgeweiteten Kursabschläge zeigen, dass die Risikoaversion weiter zunimmt und verschiedene Entwicklungen kritischer hinterfragt werden, als dies noch bis vor kurzem der Fall war. Auch der Monats-Endeffekt (Stichwort „window dressing“) konnte die Bilanz nicht mehr aufpolieren. Als Belastungsfaktor wurde die Stärke des Euro (die Gemeinschaftswährung kletterte auf ein 13-Monatshoch) ebenso wie der zunehmende Abgabedruck bei Technologiewerten ausgemacht. Der Bruch verschiedener Chartmarken trug ein Übriges bei, während die Stabilisierung beim Ölpreis zuletzt nur eine untergeordnete Rolle spielte. Heute wird der DAX etwas leichter in den Handel starten.

Chartechnik (Chart - hier klicken): Schön zu sehen war gestern, dass der DAX kurz vor dem Erreichen der Strukturmarke bei 12.733 Zählern kehrt machte um anschließend deutlich Fahrt nach unten aufzunehmen. Einmal mehr wurde damit deutlich, welchen Stellenwert die aus dem Verlauf abgeleiteten Kurslevels haben. Auf einen weiteren Strukturwiderstand (aus dem Monatschart), in Form der oberen Begrenzung des linearen Regressionskanals (12.911) hatten wir an dieser Stelle, zu Recht, häufiger hingewiesen. Denn es zeichnet sich ab, dass die Versuche, diese Marke herauszunehmen, als (nachhaltig) gescheitert angesehen werden können. Dies im Kontext mit dem Ende eines Preis- und Zeitzyklus (ein großer „Gann-Tag“ am 21.06.) fügen sich allmählich zu einem konsistenten Bild im Sinne einer oberen Wendeformation zusammen. Der Bruch wichtiger Supports wie beispielsweise bei 12.640 und 12.529 Punkten runden das Bild ebenso ab wie die weiter steigende Anzahl von DAX-Werten (66 % vs. 50 %) welche unter den für den mittelfristigen Trend relevanten 55-Tage-Durchschnitt rutschen. Nach dem ausgeprägten „bearish engulfing pattern“ (eine Abwärts-Tageskerze mit einer annähernd vergleichbaren Ausdehnung konnte zuletzt am 27. Juni 2016! beobachtet werden). Gestern wurde bereits klar, dass der tertiäre Aufwärtstrend, mittels einer Bestätigung gebrochen wurde. Bereits heute könnte Ähnliches für den mittelfristigen Trend gelten. Was noch fehlt ist ein weiterer Schlusskurs unterhalb der 55-Tagelinie (12.583). Ein ebenfalls geforderter Richtungswechsel des Durchschnitts zeichnet sich bereits ab. Die nächsten Supports finden sich bei 12.345/12.337, 12.320 und bei 12.218 Zählern. Bei letztgenannter Marke handelt es sich um die Begrenzung des 144er-Regressions-Kanals. Die übergeordneten Kursziele, abgeleitet aus dem Monatschart finden sich bei 11.563 bzw. 11.404 Zählern. Die vielbeachtete 200-Tagelinie verläuft bei 11.636 Punkten und deckt sich damit annähernd mit den erwähnten Projektionen. Auf erste Widerstände würde der DAX bei 12.446 (Tenkan 55) und 12.465 (Andrews Pitchfork) Zählern treffen.

Hinweis: Für eine größere Darstellung der Grafik öffnen Sie bitte den Link „Charttechnik“.

Autor: Helaba Floor Research, www.helaba.de

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