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Auslandsaktien: Bei Biotech stimmen die Signale

Börse Frankfurt - Indizes - 29.06.2017

30. Juni 2017. FRANKFURT (Börse Frankfurt) Rund ein Viertel seines Wertes büßte der Nasdaq Biotechnology Index seit Mitte 2015 ein. Mittlerweile erkennen sowohl technisch als auch fundamental orientierte Analysten für Aktien der Branche wieder Potenzial nach oben. "Dank der langen Konsolidierung sind viele Biotechwerte richtige Schnäppchen", urteilt Franz-Georg Wenner vom Börsenbrief Index Radar. Unternehmen wie Gilead Sciences (WKN 885823), Biogen (WKN 789617) und Amgen (WKN867900) kämen auf Kurs-Gewinn-Verhältnisse zwischen 9 und 13. Das entspreche einem Abschlag von gut 30 Prozent zum S&P 500.

Gewinnbringer Krebsmittel

Einige Aktien der Industrie steuern bereits wieder gen Norden. Das Zusammentreffen der Kurserholung mit dem Branchentreffen der Onkologie Anfang des Monats scheint kein Zufall. Auf der American Society of Clinical Oncology, kurz ASCO, trifft sich einmal im Jahr alles was in der Krebsforschung Rang und Namen hat zum Austausch neuster Erkenntnisse.

Krebsmedikamente stellen mit Umsätzen von derzeit rund 80 Milliarden US-Dollar nach Angaben von Quintiles IMS immerhin den größten Anteil in der Pharmaindustrie vor Arzneien gefolgt von Mitteln gegen Diabetes und Schmerzen. 2021 erwarten die Marktforscher weltweit Verkäufe zwischen 120 und 135 Milliarden US-Dollar mit Krebstherapien. Von den derzeit 4.600 in der Entwicklung befindlichen Wirkstoffen bei den 21 weltweit wichtigsten Pharmaunternehmen gehören nach Berechnungen der Unternehmensberatung Ernst & Young knapp 40 Prozent zur Onkologie. Das liege an den international rasant steigenden Krebserkrankungen aufgrund einer immer älter werdenden Bevölkerung. Zudem breite sich der westliche Lebensstil samt damit verbundener Zivilisationskrankheiten in einigen Schwellenländern zunehmend aus.

Trump rudert zurück

Unterstützung für die Pharmaindustrie kommt vonseiten der US-Regierung. Nachdem Donald Trump bislang für günstigere Medikamentenpreise hat sorgen wollen, deuten erste in den Medien veröffentlichte Einzelheiten eines "Dekrets für niedrigere Arzneimittelpreise" aus dem Weißen Haus auf eine mildere Gangart. Patentrechte der US-Konzerne sollen demnach im Ausland gestärkt werden und die Produktvergütung wertbasiert erfolgen.

Kleinere Biotechschmieden laufen voraus



Unternehmen wie Immunomedics (WKN 872983) und Portola (WKN A1T9FK) gehören Roland Stadler zufolge zu den Top Performern im mit rund 180 Werten sehr breit gefassten Nasdaq Biotechnology Index. "Seit Jahresbeginn legte die Aktie von Portola etwa 146 Prozent zu." Nach der Zulassung des Mittels Bevyxxa zur Vorbeugung gegen Thrombose durch die amerikanische Behörde FDA vergangene Woche sprang die Aktie rund 45 Prozent nach oben, wie der Händler der Baader Bank beobachtet. Auch bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA sei die Zulassung beantragt. Aktuell kostet die Portola-Aktie 48,90 Euro. "Mit solchen Sprüngen können Aktien von Bluechips naturgemäß nicht mithalten."

Vertex zementiert Marktposition

Ein Plus der Vertex-Aktie (WKN 882807) von 77 Prozent seit Anfang Januar basiert laut Stadler zum Teil auf vielversprechende Ergebnisse für zwei Phase-3-Kombinationsstudien im Bereich Zystische Fibrose. Im dritten Quartal werde der auf die Entwicklung kleinmolekularer Arzneimittel zur Behandlung von schweren Erbkrankheiten spezialisierte Anbieter in den USA und Europa die Zulassung beantragen. Mit Kalydeco und Orkambi verfüge das Unternehmen bereits über zwei zugelassene Medikamente, die 1,7 Milliarden US-Dollar Umsatz brächten. Zystische Fibrose hat schwere Auswirkungen auf die Lungen und den Verdauungsapparat.

Neue Bestseller gesucht

Beim weltgrößten Biotech-Konzern spielt nach Ansicht von Walter Vorhauser Unsicherheit hinsichtlich des Umsatzpotenzials einiger Blockbuster eine Rolle. Die Aktie von Amgen kann seit Jahresbeginn nur leicht zulegen, gegenwärtig notiert der Wert um 152 Euro. "Mit 49 Millionen US-Dollar blieben die Umsätze mit dem Cholesterin-Mittel Repatha im ersten Quartal deutlich hinter den Erwartungen zurück", bemerkt der Händler der Oddo Seydler Bank. Generell sieht Vorhauser das Unternehmen auf einem guten Weg. "Die massiven Investitionen in Forschung und Entwicklung werden sich früher oder später auszahlen." Allerdings seien neue Blockbuster bislang noch nicht in Sicht. Neben Repatha trügen Epogen, Prolia, Aranesp, Enbrel, Xgeva, Neulasta und Sensipar jeweils über eine Milliarde US-Dollar zum Konzernumsatz bei.

Biogen setzt auf Alzheimer-Forschung

Mit Umsatzeinbußen etwa bei Medikamenten gegen Multiple Sklerose kämpft auch Biogen. "Nach rückläufigen Geschäften befindet sich die US-Firma in einer Umbruchphase", weiß Vorhauser. Mit dem gerade zugelassenen Medikament Spinraza gegen eine seltene schwere Muskelerkrankung wolle Biogen die Lücke schließen. Auch verstärke das Unternehmen die Alzheimer Forschung. Die Biogen-Aktie hat sich im Vergleich zu Januar von 250 auf 241 Euro verbilligt.

von: Iris Merker
30. Juni 2017, © Deutsche Börse AG

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