Research I Bonds

weitere Kolumnen & Analysen

Anzeigen

Anleihen: Notenbanken setzen Akzente

Börse Frankfurt - Bonds - 18.06.2017

16. Juni 2017. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Notenbanken und ihre Zinsentscheidungen bestimmen in dieser Woche das Bild am Kapitalmarkt. Neben der US-Zentralbank gaben gestern die Schweizer Nationalbank und die Bank of England ihren unveränderten geldpolitischen Kurs bekannt. Am heutigen Freitag folgen die Bank of Japan und Russlands Währungshüter.

Die erwartete Leitzinserhöhung der Federal Reserve um 0,25 Prozent auf 1 bis 1,25 Prozent wurde Arthur Brunner zufolge von der Ankündigung einer weiteren beabsichtigten Erhöhung noch in diesem Jahr plus dem Plan eines schrittweisen Abbaus der Bilanzsumme angereichert. Fällige Anleihen würden künftig nicht mehr ersetzt und in den Büchern befindliche Papiere schrittweise verkauft. Der Euro-Bund-Future reagierte mit deutlichen Einbußen, aktuell notiert das hiesige Rentenbarometer bei 164,24 Prozent. "Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Wochenverlauf auf 0,312 Prozent", berechnet der Händler der ICF Bank.

Britische Notenbank in der Zwickmühle

Die Bank of England (BoE) hält derweil vorerst die Füße still und belässt ihren Zins bei 0,25 Prozent. Allerdings verschieben sich Analysten zufolge mittlerweile die Kräfteverhältnisse zugunsten einer strafferen Geldpolitik. Vor dem Hintergrund steigender Verbraucherpreise - im Mai hat die Inflation mit 2,9 Prozent den höchsten Stand seit fast vier Jahren erreicht und liege damit deutlich über dem 2-Prozent-Ziel der britischen Notenbanker - schwinde womöglich die Geduld der Ratsmitglieder. Andererseits könne eine mögliche politische Blockade nach der Wahlschlappe von Premierministerin May die Konjunkturaussichten weiter schwächen, was die Rufe nach zusätzlichen geldpolitischen Spritzen verstärken würde.

Für die NordLB begrenzt die merklich abkühlende Wirtschaft verbunden mit einem deutlich über der Ziellinie liegenden Preisdruck die Manövrierfähigkeit von Notenbankchef Carney. Im ersten Quartal sei die britische Wirtschaft nur um 0,2 Prozent gewachsen, gleichzeitig gehe die hohe Teuerung im Königreich auf Kosten der Kaufkraft.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Die Zustimmung der Euro-Finanzminister zur Auszahlung einer Tranche von 8,5 Milliarden Euro aus dem griechischen Hilfsprogramm an Athen ohne eine finanzielle Beteiligung des Internationalen Währungsfonds IWF zu diesem Zeitpunkt kommt für Brunner kaum überraschend. "Der IWF beharrt auf eine Umstrukturierung der griechischen Schulden, gleichzeitig möchte Finanzminister Schäuble das Thema vor der Bundestagswahl erst einmal vom Tisch haben." Als Kompromisslösung lege der Fonds nun zunächst formal ein eigenes Kreditprogramm auf. Geld werde aber erst fließen, wenn eine Einigung über mögliche weitere Schuldenerleichterungen erzielt sei. Die Euroländer sähen eine Entscheidung dies bezüglich erst nach Ablauf ihres laufenden Programms im Sommer 2018 vor. Unter anderem werde die Wirtschaftsentwicklung Griechenlands über eine mögliche Streckung der Schulden als Entscheidungskriterium dienen.

Brunner rechnet mit einem weiteren "faulen Kompromiss". Bereits beim Thema Eurobonds habe die Bundesregierung getrickst. Mittlerweile betrage Deutschlands Target-2-Saldo knapp 800 Milliarden Euro. Das entspreche gut 25 Prozent des hiesigen Bruttoinlandsproduktes. In gesunden Zeiten seien die Salden des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrssystems der Zentralbanken ausgeglichen. Erst seit der Eurokrise hätten einige Länder negative, andere positive Bilanzen aufgebaut. Italien stehe beispielsweise mit 421 Milliarden Euro in der Kreide, Spanien schulde der EZB 374 Milliarden Euro. "Durch die Anleihen-Käufe sitzt die EZB auf offenen Posten, die andere Mitgliedsländer im Notfall ausgleichen müssen."

Auftrieb für Griechenland-Bonds

Anleihen aus Athen stehen bei den Kunden der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank durch die Kompromisslösung stärker im Fokus, wie Gregor Daniel meldet. Ein rege gehandeltes und in Summe gefragtes Papier (WKN A1G1UG) mit einer Laufzeit bis Februar 2019 und einem Kupon von 3,0 Prozent stehe stellvertretend für andere Werte. Aktuell notiert die Anleihe bei 80,70 Prozent, Anfang des Monats war sie noch für 77,35 Prozent zu haben.

Neue Umweltanleihe von Apple gesucht

Ein neuer eine Milliarden US-Dollar schwerer, zehnjähriger Green Bond (WKN A19KAP) von Apple mit einer Verzinsung von jährlich 3 Prozent kommt bei Anlegern gut an, wie Brunner berichtet. Der nordamerikanische Elektronikriese demonstriert eigenen Angaben zufolge mit der Emission den hohen Stellenwert, den US-Unternehmen dem Klimaschutz beimessen, nachdem sich die USA aus dem Pariser Abkommen abgekoppelt habe.

Zu den meist gehandelten Produkten der ICF Bank gehören laut Brunner Hybridanleihen von VW (WKN A1ZE21) mit einer jährlichen Verzinsung von 4,625 Prozent. Der Wert legte im Wochenverlauf zu, aktuell kostet die Anleihe 1208 Prozent.

Währungsanleihen in türkischer Lira (WKNs A19EAH, A1SR83) führt Daniels in der Umsatzstatistik weiter vorn. Der Händler vermutet einen Zusammenhang mit dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 5 Prozent im ersten Quartal. "Analysten hatten mit nur 4 Prozent gerechnet."

von: Iris Merker,
16. Juni 2017, © Deutsche Börse AG

Marktticker

Quotes by TradingView

Research

weitere Kolumnen & Analysen

Anzeigen

Charttechnischer Ausblick - DAX-Future (Kontrakt 06-18) - 14. KW 2018

LYNX Broker - Indizes - Analysen - 03.04.2018
Der DAX-Future (FDAX) konnte in der letzten Handelswoche die aktuellen Jahrestiefs nur für kurze Zeit geringfügig ausbauen und tendierte danach, wie angenommen, in Richtung 12.000 und folgend knapp über den Widerstand von 12.100 Punkten. ... mehr

ETFs: Suche nach Alternativen

Börse Frankfurt - Indizes - 03.04.2018
3. April 2018. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der Start in den April ist an der Börse gründlich misslungen: Vor Ostern war es noch nach oben gegangen, so kletterte der DAX am Gründonnerstag auf 12.096,73 Punkte. Am heutigen Dienstag sieht es vor dem Hintergrund schwacher US-Börsen aber tiefrot aus, am Mittag notiert der DAX bei nur 11.962 Zählern. Der sich verschärfende Handelsstreit zwischen den USA und China belastet: ... mehr

Euwax Trends: Nervosität nach Ostern: Verkaufsdruck bei Chip-Werten - Handelsstreit belastet den Aktienmarkt

Börse Stuttgart - Marktberichte - 03.04.2018
Die Kurse am deutschen Aktienmarkt rutschen nach Ostern erneut ab. So notiert der DAX aktuell bei 12.022 Punkten mit 0,6 Prozent im Minus. Das vorläufige Tagestief wurde am Vormittag bei 11.913 Zählern festgestellt. Nun ist also erneut die Marke von 12.000 Punkten, die der Leitindex erst am vergangenen Donnerstag zurückerobert hatte, zeitweise nach unten durchbrochen worden. ... mehr

Charttechnischer Ausblick - S&P-Future (Kontrakt 06-18) - 14. KW 2018

LYNX Broker - Indizes - Analysen - 03.04.2018
Der S&P-Future zeigte in der vergangenen Handelswoche eine eher seitwärts tendierende Bewegung, mit der Marke von rund 2.660,00 Punkten als obere und dem Unterstützungsbereich 2.590,00 als untere Grenze. Geplante Verkäufe an Widerständen hielten somit recht gute Trade-Szenarien bereit. ... mehr

Charttechnischer Ausblick - Bund-Future (Kontrakt 06-18) - 14. KW 2018

LYNX Broker - Bonds - Analysen - 03.04.2018
Ohne nennenswerte Anzeichen schob sich der Bund-Future in den vergangenen Handelstagen weiter nach oben und erreichte am Mittwoch das Wochenziel von knapp 159,75. Widerstände in den aktuellen Kursbereichen stellten nur geringfügige Hindernisse dar und konnten teilweise sauber durchstoßen werden. ... mehr

Charttechnischer Ausblick - EUR/USD - 14. KW 2018

LYNX Broker - Forex - Analysen - 03.04.2018
Mit merklichem Momentum konnte sich der EUR/USD in der vergangenen Handelswoche über die Hochs der vorletzten Handelswoche schieben, was zu interessanten Kaufchancen führte. Mit dem Erreichen des Hochs von 1,2475 war der Aufwärtsmove jedoch wieder vorbei und der Wert fiel in die Schiebezone zwischen 1,2400 und 1,2250 zurück. ... mehr

Tagesausblick Aktien: DAX wieder unter Druck

Helaba Floor Research - Indizes - 03.04.2018
Aktienmarkt Am Donnerstag ging der DAX bei 12.096,72 Zählern aus dem Handel. Dies entsprach einem Plus in Höhe von 1,3 Prozent. Anleger nutzen das zuvor reduzierte Kursniveau zum Einstieg, wenngleich auch das Quartalsende (Stichwort: “window dressing“) eine wesentliche Rolle gespielt haben dürfte. ... mehr

Henkel – den DAX langfristig geschlagen

LYNX Broker - Indizes - Aktien - 03.04.2018
Fundamentalbetrachtung der Henkel AG Die Die Henkel AG & Co. KGaA verfügt den eigenen Angaben zufolge weltweit über ein diversifiziertes Portfolio mit starken Marken, Innovationen und Technologien in seinen drei Unternehmensbereichen. Im stärksten Konzernsegment Adhesive Technologies – dem Klebstoffbereich – mit einem Umsatzanteil von 47 Prozent gilt Henkel als globaler Marktführer. ... mehr

Bund Future - Erwartete Trading Range: 158.57-160.07

Helaba Floor Research - Bonds - 03.04.2018
An den internationalen Finanzmärkten kehrte vorösterliche Ruhe ein. Nach einem von großer Verunsicherung und Nervosität geprägten Handelsverlauf standen im Handelsstreit der USA mit China die Zeichen auf Entspannung. Während der Ausverkauf an den Aktienbörsen zum Stillstand kam, legten auch festverzinsliche Papiere eine Verschnaufpause ein. ... mehr

Tagesausblick Renten/Devisen: Stimmungsindikatoren im Fokus

Helaba Floor Research - Forex - 03.04.2018
statistDie verkürzte Handelswoche startet mit den Einkaufsmanagerindizes des Verarbeitenden Gewerbes in der Eurozone. Vorabschätzungen in Deutschland und Frankreich lassen auf nachlassende Stimmungsumfragen schließen. Auch der schwelende Handelskonflikt mit den USA könnte negativen Einfluss auf die Stimmung der Einkaufsmanager ausüben. ... mehr

Ripple (XRP): Bärische Ostern belasten den Kurs

DailyFX - Marktberichte - Kryptowährungen - 03.04.2018
Der bankennahe Token ist nicht gut auf Ostern zu sprechen. Über die Feiertage hatte der Kurs zeitweise rund 14 Prozent ausgehend von Freitag nachgegeben. Darüber hinaus steht die 0,50-US-Dollar-Marke aktuell unter Beschuss. Die Osterfeiertage konnten den Ripple-Kurs nicht beflügeln. ... mehr

DAX: Unsicherheiten bleiben bestehen

IG Markets Research - Marktberichte - 03.04.2018
03.04.2018 – 07:15 Uhr (Werbemitteilung): US-Präsident Donald Trump bleibt auch weiterhin ein Risikofaktor für die Finanzmärkte. Der drohende Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China dürfte auch zu Beginn des zweiten Quartals das zentrale Thema sein. Vorbörslich dürfte der DAX mit deutlichen Kursabschlägen in die Woche starten. ... mehr

Neue ETFs: Dividendenstarke Aktien aus USA und weltweit

Börse Frankfurt - Trading Business - 03.04.2018
3. April 2018. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Deutsche Asset Management erweitert das Angebot an Exchange Traded Funds auf Xetra und im Frankfurter Parketthandel. Mit den zwei neuen Aktien-ETFs erhalten Anleger die Möglichkeit, an der Wertentwicklung von Unternehmen mit hoher Dividendenrendite und soliden Finanzkennzahlen zu partizipieren. ... mehr

Neuer ETF: Inflationsgeschützte US TIPS

Börse Frankfurt - Trading Business - 03.04.2018
3. April 2018. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der Emittent iShares erweitert das Angebot an Renten-ETFs auf Xetra und an der Börse Frankfurt. Mit dem Rentenindex-ETF können Anleger an der Wertentwicklung von auf US-Dollar lautenden, inflationsindexierte Anleihen des US-Schatzamtes (US TIPS) partizipieren. ... mehr

Charttechnik: Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum

Formationstrader I H. Esnaashari - Forex - Kryptowährungen - 02.04.2018
Video-Chartanalyse Kryptowährungen Der Bitcoin-Preis läuft eine untergeordnete Unterstützung an. Von hier aus hat Preis Stabilisierungspotential. ... mehr

Anzeigen