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Frankreichwahlergebnis sorgt für Rally am Aktienmarkt

Helaba Floor Research - Indizes - 25.04.2017

Dow und S&P 500 erobern 55-Tagelinie zurück

Am zweiten Tag der Woche stehen Stimmungsindikatoren im Mittelpunkt des Interesses. Bereits gestern sorgte der ifo-Geschäftsklimaindex mit dem dritten Anstieg in Folge und dem höchsten Stand seit Juli 2011 (112,9) für eine positive Überraschung. Dies lässt auf ein fortgesetztes Wirtschaftswachstum zu Beginn des zweiten Quartals schließen. Es zeigt sich einmal mehr, dass die seit Mitte 2016 gestiegenen politischen Risiken die Perspektiven der deutschen Wirtschaft nicht nachhaltig trüben. Zudem gilt zu berücksichtigen, dass mit der zu erwartenden Wahl Macrons zum Präsidenten Frankreichs ein weiterer Unsicherheitsfaktor verschwindet. Dies sollte vor allem auch französische Stimmungsindikatoren positiv beeinflussen. Im heute anstehenden INSEE-Geschäftsklimaindex ist das Wahlergebnis zwar noch nicht enthalten, eine Verbesserung dennoch möglich. Die angekündigte Steuerreform in den USA dürfte sich auf die dortige Unternehmensstimmung auswirken. Präsident Trump will in dieser Woche Einzelheiten der – seinen Worten nach – größten Steuersenkung aller Zeiten bekanntgeben. Ob dies allerdings zu einem fortgesetzten Anstieg der Risikobereitschaft beitragen wird, ist fraglich. Die Vorschusslorbeeren für Trump, die in kräftigen Anstiegen vieler Stimmungsindikatoren zum Ausdruck gekommen sind, haben ihren Glanz verloren. Regionale Fed-Umfragen weisen deutliche Rückgänge auf und auch für den heutigen Richmond-Fed-Index sind die Indikationen negativ – ebenso wie für das Verbrauchervertrauen des Conference Boards, das den ungewöhnlich deutlichen Vormonatsanstieg auf den höchsten Stand seit Ende 2000 wohl korrigieren wird. Die Konsumaussichten bleiben dennoch günstig und die Wachstumsdynamik robust. Insofern gibt es für die US-Notenbank keinen Grund, von ihrem Zinserhöhungspfad abzuweichen. Äußerungen diverser Fed-Vertreter und die Leitzinsprojektionen lassen zwei weitere Erhöhungen bis Ende dieses Jahres vermuten.

Aktienmarkt Es konnte damit gerechnet werden, dass der Ausgang des ersten Wahlgangs in Frankreich an den Aktienmärkten zu Kurgewinnen führen würde. Das Ausmaß und das damit verbundene Erreichen eines neuen Rekordstandes des DAX hingegen nicht. Zu oft war der deutsche Leitindex zuvor an wichtigen Widerständen gescheitert. Es kann davon ausgegangen werden, dass eine ganze Reihe von Marktteilnehmern von der Aufwärtsdynamik überrascht wurde und offensichtlich bestehende Shorts eindecken mussten.

Dies führte wiederum zu einer weiteren Beschleunigung und Expansion des Aufwärtsimpulses. Sicherlich wurde von den Märkten bereits jetzt ein Wahlsieg (am 07. Mai) von Macon eingepreist. Die große Frage ist entsprechend, wieviel von der Börsenweisheit „politische Börsen haben kurze Beine“ aktuell zutreffend sein wird. In der Folge des Wahlsieges von US-Präsident Trump wäre man mit dieser „Strategie“ nicht gut gefahren. Bemerkenswert ist der drastische Rückgang bei der Vola auf Basis des V-DAX (14,74 nach 21,34) und damit die verbundene Erkenntnis, dass der „risk-on-Modus“ wieder aktiviert wurde. An dieser Stelle sei jedoch nochmals daran erinnert, dass Europa noch eine Reihe von Problemen zu bewältigen hat, beispielsweise sei Italien genannt, auch in Frankreich ist noch lange nicht alles Gold was glänzt. Der DAX wird heute mit moderaten Kursgewinnen in den Handel starten.

In den USA stehen heute die Quartalsberichte, u.a. von Rite Aid Corp. (im Konsensus wird mit einem EPS in Höhe von -0,01 $ gerechnet, während die Flüsterschätzungen von 0,00 $ ausgehen), §M (2,06 vs. 2,09), Northern Trust (1,07 vs. 1,09), Biogen (5,01 vs. 5,12), Fifth Third Bancorp (0,38 vs. 0,38), United Steel Corp. (0,14), Caterpillar (0,59), Du Pont (1,38), Facebook (1,12) und Mc Donald’s (1,33) auf der Agenda.

Chartechnik (Chart - hier klicken): Mit einer deutlich ausgeprägten Kurslücke hat der DAX gestern die Widerstände im Bereich von 12.160, 12.240 und 12.260 Zählern überwunden. Zudem gelang im Verlauf ein Anstieg über eine Fibonacci-Fanline (12.370), die 144er-Regression (12.406) sowie über eine Expansionsmarke (12.445). Einschränkend muss erwähnt werden, dass es teilweise zur Ausbildung sogenannter negativer Divergenzen kam. Entsprechend sollte der Ausbruch nochmals durch weitere Schlusskurse oberhalb der Ausbruchsmarke (12.375) bestätigt werden. Grundsätzlich gilt es, nun potenzielle Widerstände auf der Oberseite zu definieren. Dies kann einerseits mittels Ableitungen von der Marktstruktur und anderseits mit Hilfe von Fibonacci-Relationen bewerkstelligt werden. Zunächst gilt es die Strukturmarke bei 12.482 Zählern im Auge zu behalten. Bei 12.540 Zählern verläuft eine Range-Channel-Projektion, bei 12.587 eine Fibonacci-Expansion bevor der DAX auf eine massive Strukturzone (12.608/12.640/12.662) treffen würde. Auf die 12.745 Punkte entfällt eine weitere Fibonacci-Marke. Auf der Unterseite wirken die eingangs erwähnten, ehemaligen Widerstände nun als Unterstützung.

Hinweis: Für eine größere Darstellung der Grafik öffnen Sie bitte den Link „Charttechnik“.

Helaba Floor Research
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