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Aktienmärkte: Flucht in Sicherheit hält an

Helaba Floor Research - Indizes - 08.02.2017

Dow Jones mit neuem intraday-Rekordstand

In letzter Zeit haben zahlreiche Vertreter der US-Notenbank davon gesprochen, dass drei Leitzinserhöhungen in diesem Jahr gerechtfertigt seien. Schon bei der Notenbanksitzung im Dezember wurde von den FOMC-Mitgliedern ein Leitzinsband von 1,25-1,50 % Ende 2017 als angemessen betrachtet (dot plots). Marktteilnehmer zweifeln allerdings daran und bis Ende dieses Jahres sind nur zwei Schritte vollständig eskomptiert. Dies liegt unter anderem an den weiterhin gedämpften Preisdruck. Zwar gab es ölpreisbedingte Anstiege und auch die Inflationserwartungen sind seit dem Wahlsieg Donald Trumps erhöht, letztere konsolidieren aber seit mittlerweile drei Monaten im Bereich von 2,40 % bis 2,50 %. Darüber hinaus ist der Lohndruck am Arbeitsmarkt nur mäßig, obwohl die Arbeitslosenquote mit Werten unterhalb von 5 % auf Vollbeschäftigung hindeutet und sich der Stellenzuwachs zuletzt beschleunigte. Die Inflationsentwicklung ist derzeit ein wichtiger Einflussfaktor für die Geldpolitik und vor diesem Hintergrund haben neue Informationen dazu einen hohen Stellenwert. Am Freitag liefern die Importpreise eine erste Indikation für die Preisentwicklung zu Anfang des Jahres. Da die Ölpreise im Vormonatsvergleich gestiegen sind und es einen „positiven“ Basiseffekt gibt, zeichnet sich ein deutlicher Anstieg der Jahresteuerungsrate ab. Ähnliches gilt für die Erzeuger- und Verbraucherpreise, die in der kommenden Woche auf dem Programm stehen. Entscheidend sind aber die Kernverbraucherpreise, und hier gibt es keine Anzeichen für eine Beschleunigung – zu sehen beispielsweise an der Entwicklung der ISM-Indizes (Grafik siehe PDF-Ausgabe).

Aktienmarkt Nachdem es am Montag für den DAX deutlicher nach unten ging, erholte sich der Index gestern wieder etwas. Nach wie vor ist festzustellen, dass die politischen Rahmenbedingungen, sowohl aus den USA als auch aus Europa (beispielsweise Frankreich) für Verunsicherung sorgen und deutliche Bremsspuren an den Märkten hinterlassen. Die Flucht in die sogenannten sicheren Häfen wie Gold, Yen und defensive Aktien, wird begünstigt. Die Vola auf Basis des V-DAX kletterte gestern, trotz der Kursgewinne des DAX, erneut. Ein „Kaufsignal“ aus technischer Sicht, steht unmittelbar bevor. Insofern gilt es die Entwicklungen der nächsten Tage genauestens zu beobachten, zumal am 14. Februar auch ein struktureller Zeitzyklus endet. Heute wird der DAX mit leichten Kursgewinnen in den Handel starten.

Chartechnik (Chart - hier klicken): Immer wieder ist es bemerkenswert, welchen Stellenwert die über die Marktstruktur hergeleiteten Unterstützungen und Widerstände aufweisen. Gestern wurde das Tagestief des DAX nahezu exakt im Bereich der medianen Linie von „Andrews Pitchfork“ ausgebildet. Auf der Oberseite wurde der DAX-Anstieg sowohl durch eine fallende Gann-Strukturlinie (11.575) als auch durch die Instantaneous Trendline (11.585) begrenzt. Während der Schlusskurs unterhalb Letztgenannter lag, gelang es immerhin die Regressionslinie (11.517) zu verteidigen. Mit einem auf Schlusskursbasis bestätigten Rutsch unter den 21-Tagedurchschnitt (auch der geforderte Richtungswechsel des MA liegt vor) wurde ein tertiäres Verkaufssignal ausgelöst. Sowohl der mittel- als auch der langfristige Trend sind noch aufwärts gerichtet, jedoch notieren mittlerweile 30 % der DAX-Komponenten unterhalb des 55-Tage-Durchschnitts. Während der beiden vergangenen Tage erhöhte sich dieser Wert jeweils um rund 10 %. Insofern gilt es weiterhin die Portfolien auf potenzielle Gefahren zu überprüfen. Eine deutliche Verschlechterung der technischen Rahmenbedingungen würde mit einem nachhaltigen Rutsch unter die Supportzone vom 11.340/11.420 Zählern einhergehen.

Hinweis: Für eine größere Darstellung der Grafik öffnen Sie bitte den Link „Charttechnik“.

Helaba Floor Research
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