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Aktienmärkte: Risikoaversion nimmt wieder zu

Helaba Floor Research - Indizes - 07.02.2017

Politische Themen dominieren

Die Konjunktur in Deutschland ist robust und die Industrieproduktion, die heute Morgen zur Veröffentlichung ansteht, dürfte den dritten Monat in Folge zugelegt haben. Neben dem deutlich gestiegenen Auftragseingang liefert der Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes eine positive Indikation. Dieser liegt mit 56,4 Punkten weit im Expansionsbereich (Grafik siehe PDF-Ausgabe) und lässt so auf eine positive Entwicklung schließen. Im Wochenverlauf stehen auch in Spanien, Italien und Frankreich Produktionszahlen auf dem Programm. Auch hier sind leichte Verbesserungen zu erwarten. Dies gibt der Europäischen Zentralbank aber keinen Grund, von ihrer sehr expansiven Geldpolitik abzurücken. Nach Ansicht von Direktoriumsmitglied Coeuré und Präsident Draghi ist die Wirtschaft der Eurozone weiterhin auf massive geldpolitische Unterstützung angewiesen. Der Mehrheit der EZB-Oberen ist daran gelegen, Spekulationen auf eine baldige Rückführung der Anleihekäufe im Keim zu ersticken.

In den USA stehen heute die Handelsbilanzzahlen im Kalender, die in der Regel aber keinen großen Markteinfluss entfalten können. Ähnliches gilt mit Blick auf den JOLTS-Report, der im Nachgang zum offiziellen Arbeitsmarktbericht eher der zweiten Reihe zuzuordnen ist. Die Zahl der offenen Stellen liegt mit zuletzt 5,52 Mio. auf einem hohen Niveau, auch wenn die Spitzenwerte jenseits von 5,8 Mio. vom April und Juli letzten Jahres bislang nicht erreicht werden konnten. Insgesamt spricht die Zahl der offenen Stellen für ein fortgesetztes Wachstum der Beschäftigung. Die Arbeitslosigkeit ist zuletzt zwar leicht gestiegen, sie liegt aber weiterhin unterhalb der 5 %-Marke. Fraglich ist, wann es zu einem stärkeren Lohnanstieg kommen wird. Im Januar sind die durchschnittlichen Löhne und Gehälter nur um 0,1 % zum Vormonat und um 2,5 % zum Vorjahr gestiegen. Die US-Notenbank steht daher nicht unter Druck, das Tempo weiterer Leitzinsschritte zu erhöhen.

Aktienmarkt Von Zeit zu Zeit lohnt es sich die alte Börsenweisheit „hin und her macht Taschen leer“ zu zitieren da es zur derzeitigen Gemengelage des DAX passt. Als Beispiel dafür sei die kurzfristige Kursentwicklung von Continental genannt. Am Freitag legte das Papier mehr als vier Prozent zu, gestern ging es 2,55 % nach unten. Es wird deutlich wie wichtig ein gutes Positionstiming ist um vor allem im kurzfristigen Zeitfenster nicht permanent an die Risikolimite geführt zu werden. Einmal mehr wurden die Märkte von politischen Themen dominiert. Einerseits drücken noch immer die Unsicherheiten über Donald Trumps zukünftige Politik auf die Stimmung, andererseits hat Marine Le Pen in Frankreich den Wahlkampf mit der Forderung des EU-Austritts ihres Landes begonnen. Darüber hinaus nehmen die Sorgen mit Blick auf eine potenzielle Deregulierung des US-Bankensektors und den damit verbundenen Nachteilen hiesiger Institute, zu. Entsprechend kletterte der V-DAX wieder von 15,08 auf 16,55. Auch von technischer Seite droht sich die Situation einzutrüben, dazu unten gleich mehr. Heute wird der DAX mit leichten Verlusten, und damit unterhalb der 11.500er-Marke in den Handel starten.

Chartechnik (Chart - hier klicken): Mit den Kursverlusten von gestern ist der DAX deutlicher unter die bedeutende, abwärts gerichtete Gann-Struktur (11.598) sowie unter die „Instantaneous Trendline“ (11.576) abgerutscht. Bemerkenswert ist zudem dass das Tagestief dem Schlusskurs entsprach und somit ein sogenanntes „Closing Tail“ ausgebildet wurde. Ein solches zeigt, dass sich das Momentum zunehmend zur Unterseite verschiebt. Allerdings werden diese Formationen erst mit darauffolgenden Abwärtskerzen zuverlässig. Kurzfristig entscheidender ist jedoch die bei 11.496 Zählern verlaufende 144er-Regressionslinie. Sollte diese durchbrochen werden, findet sich bei 11.420 Zählern eine weitere Struktur als Haltemarke. Sollte auch Letztgenannte unterschritten werden, würde es im kurzen Zeitfenster zunehmend ungemütlich werden. Denn mit etwas Phantasie würde eine der SKS-Formation ähnliche Konstellation abgeschlossen. Aus dieser ergäbe sich ein Kursziel bei 10.980 Zählern. Bereits gestern hatte ich an dieser Stelle darauf verwiesen, dass das Rückschlagpotenzial als gering einzustufen ist, solange die Marke von 11.420 Zählern nicht nachhaltig unterschritten wird. Diese Einschätzung halte ich weiterhin aufrecht, wenngleich allein gestern 10 % der DAX-Komponenten unter die für den mittelfristigen Trend relevanten 55-Tagelinie abgerutscht sind.

Noch ein kurzer Blick auf das technische Bild des Goldes. Gestern wurde die Ichimokuwolke nach oben verlassen, ein deutlicher Schlusskurs oberhalb der 100-Tagelinie etabliert sowie die mediane Monatslinie überschritten. Sollte sich der Kurs oberhalb von 1.229 $ etablieren könnte als nächstes Kursziel die 200-Tagelinie bei 1.262 $ in den Fokus rücken.

Hinweis: Für eine größere Darstellung der Grafik öffnen Sie bitte den Link „Charttechnik“.

Helaba Floor Research
www.helaba.de

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