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Anleihen: EZB-Kurs in der Kritik

Börse Frankfurt - Bonds - 03.02.2017

3. Februar 2017. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der jüngste Renditeanstieg hat sich in dieser Woche nicht fortgesetzt. "Die aggressiven Äußerungen von Donald Trump lassen die Nachfrage nach Bundesanleihen als sicherem Hafen wieder steigen", bemerkt Arthur Brunner von der ICF Bank. Allerdings geht er nicht davon aus, dass die alten Hochs im Bund-Future wieder erreicht werden.

Der Euro-Bund-Future notiert am Freitagmittag im Vergleich zur Vorwoche etwas fester bei 161,85 Punkten. Zehnjährige Bundesanleihen rentieren mit 0,44 Prozent nach 0,47 Prozent vergangenen Freitag. In ganz Europa legten Staatsanleihen zuletzt etwas zu, besonders kräftig fiel der Anstieg bei britischen Gilts aus. Die Bank of England hatte einer baldigen Zinserhöhung am gestrigen Donnerstag eine klare Absage erteilt. Einen Tag davor hatte die US-Notenbank die Leitzinsen unverändert gelassen und auch keine schnelleren Zinsanhebungen signalisiert.

Inflationszahlen schlagen Wellen

In der Eurozone sorgt die hohe Januar-Inflationsrate von 1,8 Prozent für Unruhe und lässt die Rufe nach einer Verringerung oder einem Ende der Anleihekäufe lauter werden. EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure erklärte am gestrigen Donnerstag aber, dass die Notenbank nicht auf kurzfristige Schwankungen reagiere - speziell nicht auf die, die von Energie- und anderen Rohstoffpreisen ausgelöst würden.

Cyrus de la Rubia von der HSH Nordbank hält es für wichtig, dass die EZB Ruhe ausstrahlt und Hektik vermeidet. "Geht man davon aus, dass die Ölpreise über den restlichen Jahresverlauf einen Seitwärtstrend einschlagen, dann wird der Preis im zweiten Halbjahr nur noch etwa 15 Prozent über dem Vorjahr liegen - nach 80 Prozent im Januar - und sich damit lediglich geringfügig im Gesamtpreisindex bemerkbar machen." Entsprechend werde die Inflation am Ende dieses Jahres wieder deutlich unter die 2 Prozent-Marke fallen. "Das Inflationsziel ist also keineswegs dauerhaft erreicht. Vor diesem Hintergrund wäre es eher schädlich, jetzt einen überstürzten Kurswechsel einzuleiten." Dies gelte auch vor dem Hintergrund eines politisch fragilen Umfelds, das sich mit den Wahlen in den Niederlanden und Frankreich in schweren Turbulenzen äußern könne.

Höhere Spreads für Südländer

Unterdessen weiteten sich die Risikoaufschläge für Staatsanleihen aus Europas Peripherie wieder aus, wie Brunner feststellt. Betroffen waren besonders Italien und Portugal. "Man verlässt sich nicht mehr blind auf die EZB", bemerkt der Händler.

"Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Schuldenkrise trotz umfangreicher Hilfspakete und EZB-Stützungsmaßnahmen noch nicht ausgestanden ist", kommentiert Marius Schad von der HSH Nordbank. Ohne nachhaltige Reformen in den Krisenländern und politischem Willen würden die EZB und ihre geldpolitischen Instrumente nach wie vor als Stabilitätsanker gebraucht, "besonders in einem Super-Wahljahr wie 2017".

Beliebte neue Anleihen

Auf den Verkaufslisten im Handel mit Unternehmensanleihen stand ein bis 2026 laufender Bond der Aareal Bank (WKN A1TNC9), wie Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank berichtet. "Abgesehen davon sprangen generell Anleihen an, die zuvor bei 60 oder 70 Prozent gehandelt wurden - wohl in der Hoffnung auf eine vorzeitige Rückzahlung oder ein Rückkaufsangebot."

Gut angekommen ist laut Daniel eine neue Anleihe von Sixt Leasing mit Kupon von 1,125 Prozent und Laufzeit bis 2021 (WKN A2DADR). Viele Abnehmer fand Brunner zufolge auch die neue Anleihe des Bad Homburger Gesundheitskonzerns Fresenius mit Laufzeit bis 2032 und Kupon von 3 Prozent (WKN A19B3J). Für beide Papiere liegt die Mindestanlagesumme bei 1.000 Euro.

Apple-Emission mit vielen Tranchen

Neues gibt es auch von Apple, wie Rainer Petz von Oddo Seydler berichtet, aufgeteilt in neun Tranchen. Dabei ist eine dreißigjährige Anleihe mit Kupon von 4,25 Prozent (ISIN US037833CH12), sowie Papiere mit Laufzeit bis 2020 und 1,9 Prozent (ISIN US037833CK41), bis 2027 und 3,35 Prozent (ISIN US037833CJ77), bis 2024 und 3 Prozent (ISIN US037833CG39), bis 2019 und 1,55 Prozent (ISIN US037833CE80) und bis 2022 und 2,5 Prozent (ISIN US037833CM07). Alle lauten auf US-Dollar. "Das ist für Anleger im Moment natürlich besonders interessant." Die Stückelung liegt bei 2.000 US-Dollar.

Brunner berichtet von einer Hybridanleihe des österreichischen Baukonzerns Porr (WKN A19CTJ) mit Kupon von 5,5 Prozent und erstem Kündigungsrecht im Februar 2022. "Die Umsätze sind sehr hoch", meldet der Händler. Aktuell wird das Papier bereits zu 101,50 Prozent gehandelt. Die Stückelung liegt hier allerdings bei 100.000 Euro. Auch Rainer Petz berichtet von "mächtigen Umsätzen" in der Anleihe.

von: Anna-Maria Borse
3. Februar 2017, © Deutsche Börse AG

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