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Rohstoffe: Gold behält Anziehungskraft

Börse Frankfurt - Commodities - 25.01.2017

25. Januar 2017. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Edelmetalle und Öl bestimmen das Bild am Markt für Exchange Traded Commodities. Mit Blick auf die vergangenen vier Wochen melden Händler per Saldo Zuflüsse in Goldprodukten. "Auch breiter aufgestellte Rohstoff-ETCs finden bei unseren Kunden Anklang", beschreibt Oliver Kilian von der UniCredit. In Summe landeten in den Anlegerdepots beispielsweise ein auf den Commerzbank Commodity ex-Agriculture Index (WKN ETF090) basierender Wert, der die Entwicklung von zwölf Rohstoffen in den Bereichen Energie, Edel- und Industriemetalle widerspiegelt. In den vergangen Handelstagen habe die Nachfrage nach Industriemetallen wieder leicht zugelegt. "Anleger gaben auch hier breiter aufgestellten Portfolios den Vorzug."

Inflation und Wechselkurs bestimmt den Kurs

Vor dem Hintergrund eines um gut 5 Prozent gestiegenen Goldpreises - aktuell kostet eine Feinunze um 1.200 US-Dollar - gewinnen Gold-ETCs bei ETF Securities die vierte Woche in Folge hinzu. Der britische Anbieter von börsengehandelten Indexfonds spricht von zusätzlichen 65,4 Millionen US-Dollar für Werte wie Gold Bullion Securities (WKN A0LP78), die von höheren Notierungen profitieren. Das entspreche dem höchsten Plus seit 16 Wochen. ETF Securities begründet dies unter anderem mit der ins Stocken geratenen US-Dollar-Rally und einer anziehenden US-Inflation, die erstmalig seit 2014 die Marke von 2 Prozent durchbrochen habe. Für die Entwicklung des gelben Edelmetalls in den kommenden Monaten wird ETF Securities zufolge neben der Teuerung die Ausgabenpolitik von Donald Trump den Ausschlag geben. "Die Preise könnten sich der 3 Prozent-Marke bedrohlich nähern, und wenn die Federal Reserve die Zinsen nicht anhebt, werden die fallenden Realzinsen Gold stärken", schätzt Jan-Hendrik Hein. Ob die Auswirkungen bereits in diesem oder wie Hein vermutet erst im kommenden Jahr spürbar sind, werde das Aufwärtspotenzial von Gold beschränken.

Heraeus Edelmetalle rechnet nicht mit einer grundsätzlichen und nachhaltigen Zinswende in den USA. Und solange die Realzinsen nicht erkennbar steigen, sei das Abwärtspotenzial für Gold lediglich temporär. "In einem Umfeld, das weltweit von extrem niedrigen Leitzinsen geprägt ist, scheint es schwer vorstellbar, dass die US-Notenbank eine radikale Zinswende einleitet, welche den US-Dollar stärken und damit die heimische Wirtschaft belasten würde", meint Volker Skowski. Für 2017 habe Notenbankchefin Yellen drei Zinsschritte in Aussicht gestellt. Offen sei, ob Donald Trumps Politik zu einer Verschärfung der geldpolitischen Gangart führt.

Potenzial für Silber

Silber startete mit einem Plus von gut 4 Prozent stark ins neue Jahr und handelt aktuell knapp unter 17 US-Dollar pro Feinunze. Als Anlagemetall und sicheren Hafen sieht Skowski Silber aufgrund unsicherer politischer Zeiten stärker. Aktuell verabschieden sich Anleger indes von ihren Silber-Engagements, wie Kilian bemerkt. In Summe abgestoßen würde etwa ein Silber-ETC mit Währungssicherung (WKN A1EK0J). Silberprodukte (WKN A0N62F) von ETF Securities verbuchen auf Vierwochensicht per Saldo einen Zuwachs von 5,8 Millionen US-Dollar während die vergangene Woche Abflüsse in Höhe von 2,3 Millionen US-Dollar gebracht habe.

Öl verliert Anziehungskraft

Ölwerte führt die UniCredit auf der Abgabenseite. Ebenso meldet ETF Securities für die vergangene Woche Abflüsse von Rohöl-ETCs (WKN A0KRJX), Energie-ETCs seien insgesamt 3,5 Millionen US-Dollar leichter. Nachdem die von der OPEC und einigen Nicht-OPEC-Ländern beschlossenen Produktionskürzungen seit Anfang des Jahres in Kraft sind, sieht Eugen Weinberg die Einschnitte bereits zu etwa 70 Prozent umgesetzt. Der Erfolg hänge allerdings von Kürzungen in vollem Umfang über den gesamten Zeitraum von sechs Monaten ab. Das dies gelingt, bezweifelt der Rohstoffexperte der Commerzbank. "Eine Verlängerung der Produktionskürzungen um weitere sechs Monate ist auch eher fraglich."

Abwärtsrisiken überwiegen

Gleichzeitig geht Weinberg von einem Anstieg der US-Ölproduktion aus. Bereits heute machten die gestiegenen Ölpreise das Bohren nach Schieferöl in den USA wieder attraktiv. In der letzten Woche sei die Zahl der aktiven Ölbohrungen laut Baker Hughes um weitere 29 gestiegen. Mit 551 Ölbohrungen liege die Bohraktivität inzwischen auf dem höchsten Niveau seit November 2015. In dem Tempo, wie Trump seine Wahlkampfversprechen in Sachen Protektionismus umsetze, folgten bald vermutlich auch Maßnahmen zur Unterstützung der heimischen Öl- und Gasindustrie. Weinberg rechnet mit einem Abbau von regulatorischen Hindernissen und Umweltvorschriften. "Wir erwarten daher, dass die Ölpreise im Jahresverlauf unter Druck geraten, Brent dürfte Ende des Jahres weniger als 50 US-Dollar je Barrel kosten."

von: Iris Merker
25. Januar 2017, © Deutsche Börse AG

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