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Anleihen: EZB-Drahtseilakt stützt Bundesanleihen

Börse Frankfurt - Bonds - 21.10.2016

21. Oktober 2016. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Auf die Ankündigung der EZB, wie erwartet die Leitzinsen unverändert zu lassen und am Anleihen-Kaufprogramm in Höhe von monatlich 80 Milliarden Euro planmäßig bis März 2017 - falls nötig auch darüber hinaus - festzuhalten, reagierte der Euro-Bund-Future mit deutlichen Kursgewinnen. Gleichzeitig verlor die Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar deutlich an Gewicht. "Gemessen an der recht dünnen Aussagekraft des Notenbankchefs war die Schwankungsbreite an den Bondmärkten außergewöhnlich hoch", urteilen die Helaba-Analysten.

Die hessische Landesbank sieht die Zeit für eine Abkehr von der expansiven Geldpolitik im Euroraum trotz relativ robuster Konjunktur und tendenziell steigender Teuerung noch nicht gekommen und rechnet nach wie vor mit einer Verlängerung des Anleihekaufprogramms. Auch die HSBC geht von einer Ausweitung der Maßnahmen um sechs Monate aus und erwartet eine Ankündigung nach der EZB-Ratssitzung am 8. Dezember.

Einstieg in den Ausstieg nicht vom Tisch

Selbst wenn eine plötzliche EZB-Abkehr von den quantitativen Maßnahmen niemandem in den Sinn komme, erkennt Folker Hellmeyer dennoch erste Anzeichen für eine mögliche Kursänderung und macht diese an Mario Draghis Aussage fest, nicht ewig an dieser Politik festhalten zu können. Der Verweis des Notenbankchefs auf neue Stabprojektionen bis 2019 im Dezember wertet Hellmeyer als milde Verbalakrobatik in Richtung moderate Ausstiegsszenarien aus dem Anleihen-Kaufprogramm. Dennoch bezeichnet auch Hellmeyer die gestrige Marktreaktion als ambitioniert und eigenwillig. "Vor den US-Wahlen wäre es sicherlich zu früh, sich aus dem Fenster zu lehnen."

Hausaufgaben nicht gemacht

Vor dem Hintergrund einer sich möglicherweise verändernden Geldpolitik widmet sich Klaus Stopp der Schuldenentwicklung in den Euro-Staaten. Am tiefsten stecke Griechenland in der Kreide. Im kommenden Jahr wolle Athen die Schuldenquote aber von 182,8 auf 178,8 Prozent drücken. Der griechische Zentralbankchef Giannis Stournaras halte eine Rückkehr seines Landes an die internationalen Finanzmärkte ohne Schuldenschnitt aber für unmöglich. Italien komme auf derzeit 132,8 Prozent gemessen am Bruttosozialprodukt, wobei es 2017 mit geplanten 132,6 Prozent kaum nach unten gehen werde. Ebenso trete Frankreich mit erwarteten 96,0 Prozent nach 96,1 Prozent eher auf der Stelle. In Summe werde die Verschuldung aller 19 Euro-Staaten im kommenden Jahr auf mehr als 10 Billionen Euro ansteigen.

"Unterm Strich haben die Länder die Zeit, die ihnen die Europäische Zentralbank durch ihre Nullzinspolitik erkauft hat, nicht genutzt", stellt der Händler der Baader Bank fest. Oft seien weder Wirtschaft noch Sozialsysteme reformiert worden. Den Vorschlag von Finanzminister Schäuble, bei der Haushaltskontrolle der EU-Staaten zukünftig stärker den europäischen Rettungsfonds ESM mit einer streng regelbasierten Überwachung einzubinden, habe Kommissionschef Jean-Claude Juncker mit den Worten "man verfolge mit Interesse alle Vorschläge, welche die Wirtschafts- und Währungsunion stärken wollten" lediglich zur Kenntnis genommen.

Petroleos sucht nach Auswegen

Der Handel mit Unternehmensanleihen hat Gregor Daniel zufolge im Vergleich zu den Vorwochen zugelegt. Als Sondersituation beschreibt der Händler der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank die Bewegungen einer Anleihe von Petroleos de Venezuela (WKN A0NRMA) mit einem Kupon von 5,25 Prozent. "Innerhalb kürzester Zeit ist der Bond in dieser Woche erst unter die Räder gekommen und hat zunächst von knapp 80 auf 65 Prozent verloren, bevor es wieder bergauf ging." Aktuell notiert der Wert wieder bei knapp 80 Prozent.

Als Grund nennt Daniel Spekulationen über eine mögliche Insolvenz des staatlichen Ölkonzerns. Bereits zum dritten Mal habe Petroleos die Frist für ein Umtauschangebot der im April fälligen Anleihe gegen ein bis 2020 laufendes Papier verlängert. Bei einem vorgesehen Kupon von 8,5 Prozent entschieden sich zu wenige Anleger für das Angebot. Selbst die Absicherung künftiger Zahlungen durch 50,1 Prozent der US-Tankstellenkette Citgo überzeuge scheinbar nicht ausreichend. Staatsanleihen Venezuelas seien im Wochenverlauf ebenfalls zwischenzeitlich deutlich unter Druck gekommen.

Von: Iris Merker
21. Oktober 2016, © Deutsche Börse AG

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