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Rohstoffe: Kein einheitliches Bild

Börse Frankfurt - Commodities - 31.08.2016

31. August 2016. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Während Edelmetalle im August Verluste hinnehmen mussten, ging es mit Rohöl spürbar nach oben. Das Nordseeöl Brent und das amerikanische WTI machten gut sechs US-Dollar pro Barrel gut, was einem Plus von jeweils über 15, bzw. 16 Prozent entspricht. Diese Entwicklung bewegt Rohstoff-Indizes nach oben, wie z.B. den mit 20 verschiedenen Rohstoffen sehr weit gefassten Bloomberg Commodity Index, der mit 0,7 Prozent auf 83,5 Punkte im Monatsvergleich immerhin leicht zulegen konnte.

Die niedrigeren Rohstoffpreise der vergangenen Woche führt Ole Hansen auf die Spannung vor dem Zusammenkommen der weltweiten Finanzelite in Jackson Hole zurück. Das Treffen sei von der Federal Reserve in der Vergangenheit häufig genutzt worden, um weitreichende Maßnahmen zu verkünden. Nachdem sich nun kein unmittelbarer zinspolitischer Strategiewechsel abzeichne, hätten Edelmetalle und Edelmetallaktien mit Kursgewinnen reagiert.

Erholung in Sicht

"Einige Rohstoffe befinden sich weiterhin in einer länger anhaltenden Bodenbildungsphase" beschreibt Dora Borbély von der DekaBank die allgemeine Marktsituation, wobei die Preisentwicklung von Rohstoffen langfristig vom Zusammenspiel zwischen physischem Angebot und Nachfrage bestimmt werde. Der starke Preisanstieg vor der Finanzkrise, ausgelöst unter anderem durch die hohe Rohstoffnachfrage in den Schwellenländern, habe damals eine Investitionswelle im Rohstoffsektor mit der Folge von Überkapazitäten in der Produktion losgetreten. Der seitdem herrschende Abwärtstrend neigt sich nach Ansicht von Borbély nun dem Ende zu, da die Investitionstätigkeit stark abgebremst worden sei. "In Verbindung mit der anhaltenden Zunahme der globalen Rohstoffnachfrage dürften die Rohstoffpreise daher längerfristig wieder steigen."

Gold bestimmt das Geschehen

Im Handel mit Rohstoffprodukten machte sich im zurückliegenden Monat unterdessen die Urlaubszeit bemerkbar. "Bei uns ist es insgesamt relativ ruhig", beschreibt Carsten Schröder. Mit rund 9 Prozent vom ETF-Handelsaufkommen bewege sich der Anteil von Exchange Traded Commodities im üblichen Rahmen, wobei Goldwerte auch im August die Liste der meist gehandelten Produkte anführten. Ein eindeutiger Trend ist für den Händler der Commerzbank nicht ersichtlich. Über den Monat gesehen spiegelten sich die Goldpreis-Schwankungen in Schröders Büchern wider. "Während Anfang August die Zuflüsse dominierten, standen Ende der ersten und im Verlauf der zweiten Augustwoche Gewinnmitnahmen im Vordergrund", bemerkt der Händler der Commerzbank. "Mitte des Monats kam es wiederum zu vermehrten Käufen, und gegen Ende des Monats trennten sich Anleger in Summe von ihren Goldengagements." Unterm Strich stehe ein ausgeglichenes Verhältnis von Käufen und Verkäufen bei Produkten wie dem hauseigenen Arca Gold Bugs ETF (WKN ETF091) und dem Physical Gold Euro Hedged ETC (WKN A1EK0G) der Deutschen Bank zu Buche.

"Obwohl der Goldpreis seinen im Juli erreichten Höchststand von 1.375 US-Dollar pro Feinunze nicht halten konnte, ist die Nachfrage nach Gold-ETCs weiterhin ungebrochen", berichtet Marcel Sattler. Die Kunden der ICF Bank hätten Kurse um 1.305 US-Dollar für Zukäufe etwa beim ETFS Physical Gold ETC (WKN A0N62G), Gold Bullion Securities (WKN A0LP78) und Xetra Gold (WKN A0S9GB) genutzt. Ein Goldpreis oberhalb von 1.329 US-Dollar würde die Goldbullen nach Auffassung Sattlers übrigens positiv stimmen. "Dann wäre der Weg frei für Goldkurse um 1.350 US-Dollar."

Für Hansen ist eine Goldverteuerung keineswegs ausgemachte Sache. Bei anhaltender Unterstützung der Fundamentaldaten in Form global niedriger Leitzinsen, suchten die Märkte zusehends nach Bestätigung, dass die diesjährige Goldrallye weiter anhält. Für die Saxo Bank werde es aber immer offensichtlicher, dass dem Edelmetallmarkt die Luft ausgeht.

Anleger vertrauen auf Silber

Silber stand bei Investoren Sattler zufolge ebenfalls hoch im Kurs. Etwa verbuche der Händler überwiegende Käufe beim ETFS Physical Silver (A0N62F). Gleichzeitig trennten sich die Commerzbank-Kunden unterm Strich von Platin, wie Schröder meldet. Unterm Strich aus den Depots rausgekommen sei beispielsweise der ETFS Physical Platinum (WKN A0N62D).

Kurspotenzial bei Öl begrenzt?

Nach einer turbulenten Zeit ist in der vergangenen Woche bei Öl etwas mehr Ruhe eingekehrt. "Die Preise fielen infolge von Leerverkäufen zunächst um 20 Prozent, bevor sie im Anschluss umso schneller wieder um 24 Prozent gestiegen sind - dieses Mal aufgrund von noch aggressiveren Zukäufen", bemerkt Hansen, der die anhaltende Überversorgung von Öl und die gewachsene Zahl an aktiven US-Bohrinseln als potenzielle Bremse für weitere nennenswerte Preissteigerungen wertet. "All dies wird das Aufwärtspotential von Öl in den kommenden Monaten auf einen niedrigen Bereich über 50 US-Dollar pro Barrel begrenzen."

Sattler sieht die kurzfristige Überschreitung der 50 US-Dollar-Marke als Indiz dafür, dass sich Öl wieder im Bullenmarkt befindet. Kaufüberhänge bei WTI- (WKNs A0KRJX, A0KRKN) und Brent-ETCs (WKNs A0KRKM, A1N49P) sprächen dafür, dass die Kunden der ICF Bank diese Ansicht teilen. Die höheren Ölpreis-Schwankungen führten zudem zu mehr Nachfrage nach gehebelten Produkten sowohl auf Brent (WKNs A2BGQZ, A2BGQ0) als auch WTI (WKNs A2BGQX, A2BGQZ).

von: Iris Merker
31. August 2016, © Deutsche Börse AG

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