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Anleihen: Geldpolitik gibt den Takt vor

Börse Frankfurt - Bonds - 29.04.2016

29. April 2016. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Notenbanken spielen in dieser Woche an den Märkten die erste Geige. Nachdem der US-Offenmarktausschuss weder mit einem Zinsschritt noch mit eindeutigen Hinweisen zur nächsten Anhebung aufwartete und auch die japanische Notenbank der Hoffnung auf weitere Liquidität eine Absage erteilte, reagierten Anleger laut Sabine Tillmann mit Enttäuschung. "Deutsche Staatsanleihen waren in Folge gefragt." Auf Wochensicht bewegt sich der richtungsweisende Euro-Bund-Future um 162,20 Prozent zwar kaum von der Stelle, allerdings musste das hiesige Rentenbarometer anfängliche Kursverluste wieder wettmachen, wie die Händlerin der Hellwig Wertpapierhandelsbank zusammenfasst.

US-Zinserhöhung im Juni nicht vom Tisch

Cyrus de la Rubia sieht die Tür für eine US-Leitzinserhöhung im Juni unverändert offen. Letztlich bleibe die Entscheidung datenabhängig und berücksichtige Beschäftigungsentwicklung, Inflation und den Grad der Nervosität an den internationalen Finanzmärkten. "An dieser Front geht es seit einigen Wochen relativ ruhig zu. Der Volatilitätsindex VIX liegt bei niedrigen 14 Punkten", bemerkt der Analyst der HSH Nordbank. Ein gestiegener Ölpreis, freundliche Aktienbörsen und um 11,1 Prozent höhere Gewinne der chinesischen Industrieunternehmen sorgten für mehr Gelassenheit.

Griechenland unter Druck

Die Gespräche über den griechischen Sparkurs sind vorerst gescheitert. "Die Vorstellungen darüber, wie es weitergehen soll, liegen bei der Regierung und den Gläubigern weit auseinander", stellt Klaus Stopp von der Baader Bank fest. Der Streit habe sich vor allem an der Forderung des Internationalen Währungsfonds entzündet, der Zweifel an der Einhaltung der Vereinbarungen durch Athen hege und deshalb quasi auf Vorrat "Reservebeschlüsse" verlange. Dieses zweite Paket ziele auf weitere Einsparungen in Höhe von 3,6 Milliarden Euro, falls Athen bis 2018 das die Vorgaben nicht erfülle. "Einen solchen Beschluss aber dürfte die Regierung Tsipras nicht überleben", urteilt Stopp. Hinter vorgehaltener Hand stelle man den Griechen als Entgegenkommen unter bestimmten Bedingungen eine Teilnahme am Anleihe-Kaufprogramm der EZB in Aussicht.

Portugal muss zittern

Auch die Portugiesen belegen, dass das Thema Eurokrise noch nicht ausgestanden ist. Die kanadische Ratingagentur DBRS könnte heute darüber entscheiden, ob die EZB weiterhin portugiesische Anleihen im Rahmen ihres Kaufprogramms in ihre Bücher nehmen darf. Denn nur Anleihen von Staaten mit Investment Grade durch eine von vier Ratingagenturen kommen für das Programm in Frage. Standard & Poor's, Moody's und Fitch haben bereits den Daumen gesenkt und sehen in Portugal keinen vertrauenswürdigen Schuldner mehr. Analysten erwarten allerdings, dass DBRS ihre bisherige Benotung beibehalten wird.

Neuemissionen nehmen zu

Die zukünftige Einbeziehung von Corporate Bonds bonitätsstarker Unternehmen in das Programm der europäischen Währungshüter führt laut Stopp zu einem Luxusproblem. Viele Unternehmen nutzten die Gunst der Stunde. Etwa sicherte sich die niederländische Unilever über drei Bonds mit Laufzeiten von vier (WKN A180VF), acht (WKN A180VG) und zwölf Jahren (WKN A180VH) und jährlichen Kupons von null, 0,5 und 1,125 Prozent insgesamt 1,5 Milliarden Euro.

Etwas tiefer in die Tasche greifen müsse McDonald‘s. Für einen neuen fünfjährigen Bond (WKN A180VT) der Fast Food-Kette ist ein jährlicher Zins von 0,5 Prozent fällig. Für einen siebenjährigen Wert (WKN A180VU) zahlt das US-Unternehmen einen Kupon von 1 Prozent und für eine zwölfjährige Anleihe (WKN A180VV) erhalten Anleger 1,75 Prozent pro Jahr.

Auch Bertelsmann buhle um die Gunst der Investoren. Das deutsche Medienunternehmen zahle für eine zehnjährige Anleihe (WKN A2AASY) jährlich 1,125 Prozent Zinsen. Die französische Supermarktkette Carrefour muss für eine 2024 fällig werdende Anleihe (WKN A180M6) lediglich 0,75 Prozent im Jahr veranschlagen.

Bonds von mittelgroßen Unternehmen in Bewegung

Den Handel mit Anleihen von kleineren und mittelgroßen Firmen beschreibt Gregor Daniel als eher ruhig. Etwa fänden Anleger Gefallen an einer in 2019 fälligen, in kanadischen Dollar geführten Anleihe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (WKN A13SKS). Der mit 1,750 Prozent verzinste Wert hat seit Montag von 101,15 auf 102,25 Prozent gewonnen.

Zu den umsatzstärksten Bonds auf der Verkaufsseite gehört bei Daniel eine 2019 zur Rückzahlung anstehende Lufthansa-Anleihe (WKN A12UAP) mit einem Kupon von 1,125 Prozent. An den Streiks könne die Abkehr von der größten deutschen Fluggesellschaft kaum liegen. "Denn nicht alle Lufthansa-Bonds sind betroffen", begründet der Händler, der auf Gewinnmitnahmen oder Umschichtungen tippt.

Die generell gestiegene Nachfrage nach in US-Dollar geführten Venezuela-Anleihen erklärt Daniel mit möglichen Wetten auf einen steigenden Ölpreis. Denn ansonsten mache der südamerikanische Staat mit Stromrationierungen und wütende Reaktionen der Bevölkerung von sich reden.

von: Iris Merker
© 29. April 2016 - Deutsche Börse AG

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