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ETFs: Enttäuschende Schwellenländer

Börse Frankfurt - Indizes - 01.09.2015

1.September 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Märkte kommen nicht zur Ruhe, die Turbulenzen machen auch vor dem ETF-Handel nicht halt. „Mal verkaufen, mal kaufen alle“, schildert Gregor Hamme von der Unicredit Group die Lage. Am heutigen Dienstag ist wieder Verkaufen angesagt: Der DAX notiert am Mittag wieder unterhalb von 10.000 Punkten bei 9.998 Zählern, das macht im Vergleich zu gestern ein Minus von 2,55 Prozent.

Wieder einmal ist China der Grund: Die Stimmung in Chinas Wirtschaft ist so schlecht wie seit Jahren nicht mehr, wie der heute veröffentlichte Einkaufsmanagerindex zeigt, der auf den niedrigsten Stand seit mehr als sechs Jahren gesunken ist. Die Börsen in China und Japan reagierten mit kräftigen Verlusten. Nach dem heftigen Einbruch am Montag vergangener Woche hatte sich der DAX in den darauffolgenden Tagen erholt und war am Freitag sogar mit einem Wochenplus von 1,7 Prozent aus dem Handel gegangen.

Auch Andreas Bartels von der Commerzbank berichtet von diversen Richtungswechseln im ETF-Handel. Zu Anfang vergangener Woche hätten noch Abflüsse dominiert, ab Mittwoch aber wieder Zuflüsse, unter dem Strich stand ein Käufer-Verkäufer-Verhältnis von 50 zu 50 Prozent. Alle Händler melden extrem hohe Umsätze. „Wir haben vergangene Woche mit knapp 60.000 Transaktionen einen neuen Rekord markiert“, erklärt Bartels. Ralf Bendig von der ICF Bank spricht von sehr starken Marktbewegungen mit einem „entsprechenden Arbeitsaufwand“.

Emerging Markets im Abseits

Bloß keine Schwellenländeraktien – das ist derzeit das Motto. Bei der Commerzbank standen Anfang vergangener Woche vor allem chinesische und brasilianische Aktien auf den Abgabelisten, etwa mit dem db x-trackers CSI300 (WKN DBX0M2), dem Deka MSCI China (WKN ETFL32) und dem Lyxor Brazil (WKN LYX0BE).

Mit Stabilisierung der Märkte folgten dann Käufe klassischer Bluechips-Tracker, wie Bartels beobachtet hat, etwa DAX, Euro Stoxx 50- oder MSCI EMU-ETFs.

„Bis Mitte vergangener Woche wurden europäische Aktien (WKN 593393, 593395, LYX0AC), trotz schon wieder steigender Kurse an den Börsen, noch verkauft“, hat Hamme festgestellt. Ab Donnerstag seien Anleger dann aber wieder eingestiegen, „in die gleichen Produkte“.

Von Schwellenländertiteln will auch bei der Unicredit niemand etwas wissen. „Kurserholungen in den Emerging Markets werden zu Verkäufen genutzt“, erläutert Hammes Kollege Stefano Valenti. „Es gibt nur Abgaben, auch heute.“

Betroffen seien vor allem an chinesische und asiatische Aktien generell, ebenso breit aufgestellte Emerging Markets-Tracker wie der db x-trackers MSCI Emerging Markets (WKN DBX1EM) und der iShares MSCI Emerging Markets (WKN A0HGWC). Valenti spricht von einem „pretty grim scenario“ für die Schwellenländer, einem ziemlich düsteren Szenario.

Kurzfristig orientierte Händler aktiv

Hoch im Kurs stehen weiterhin – wie in volatilen Zeiten üblich – Short-ETFs und Produkte mit Hebel. Bei der Commerzbank wurden zum Beispiel der Comstage Short DAX (WKN ETF004), der ETFS DAX Daily 2x Short GO (WKN A0X9AA) und der ComStage Euro Stoxx 50 Daily Short (WKN ETF052) rege gehandelt.

Bei der ICF Bank zeigten sich die dreifach gehebelten ETNs von ETF Securities umsatzstark: der ETFS 3x Daily Long DAX 30 (WKN A1YKTG) und der ETFS 3x Daily Short DAX 30 (WKN A1YKTK), wie Bendig feststellt. „Auch der zweifach gehebelte ETF zum Short DAX von ETF Securities (WKN A0X9AA) glänzte mit hohen Umsätzen.“ Anleger seien überwiegend long orientiert, meint Bendig, sie setzten also auf eine Erholung des DAX. Auf der Umsatzliste der Börse Frankfurt für die vergangenen fünf Handelstage dominieren unter den Short- und Leveraged ETFs der db x-trackers Short DAX Daily (WKN DBX1DS) und der Comstage Short DAX.

Weiter Abgabedruck bei Banken-ETFs

Im Handel mit Branchen-ETFs gilt das Interesse wieder einmal vor allem Banken-Indexfonds (WKN 628930). „Da überwogen ganz klar die Verkäufe“, erklärt Bartels. Auch aus dem Technologie- und dem Konsumgütersektor hätten sich Anleger verabschiedet. Hamme meldet kaum Nachfrage nach Branchen-ETFs. „Alles konzentriert sich auf Bluechips.“ Der iShares Euro Stoxx Banks (WKN 628930) kommt aktuell auf ein Monatsminus von 11,2 Prozent, auch auf Sicht von einem Jahr liegt er mit minus 3 Prozent in der Verlustzone.

Anleihen-ETFs im Schatten

Sehr wenig los ist im Handel mit Anleihen-ETFs. „Aktien-ETFs machten vergangene Woche bei uns 90 Prozent des Handels aus“, bemerkt Bartels. Gesetzt worden sei allenfalls auf den ComStage Commerzbank Bund-Future Short (WKN ETF562) und, zum Ende der Woche, auf an High Yield-Anleihen gekoppelte Indexfonds. Verkauft worden seien europäische Staatsanleihen-ETFs.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
© 1. September 2015

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