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Auslandsaktien: "Autoaktien mit Turbo nach unten"

Börse Frankfurt - Indizes - 27.08.2015

Marktbericht vom Handel mit internationalen Werten

27. August 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Es sind stürmische Tage an den Börsen: Den durchaus deutlichen Verlusten in den Vorwochen folgte in dieser Woche ein rabenschwarzer Montag, nach zwischenzeitlichen Erholungsversuchen und Rückschlägen geht es am heutigen Donnerstag wieder nach oben. Viele Analysten sprechen ohnehin von Übertreibungen nach unten.

Bewertungen wieder interessanter

Etwa ist für Nicolas Chaput und Laurent Denize von Oddo Asset Management jetzt die Zeit für einen vorsichtigen Wiedereinstieg in riskantere Vermögenswerte gekommen. „Zwar hat sich das makroökonomische Umfeld eingetrübt, aber die Bewertungen für den Euro Stoxx 50 sind mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2016 von 13,6 jetzt wieder vernünftiger.“ Unternehmen kämen weiterhin in den Genuss attraktiver Refinanzierungsbedingungen, zudem säßen die Notenbanken unverändert am Ruder. Oddo Asset Management bevorzugt europäische Aktien gegenüber Papieren aus den Schwellenländern, US-amerikanische Titel seien zu teuer.

Heftige Bremsspuren

Besonders unter die Räder gekommen sind zuletzt Autowerte, für die das Exportgeschäft nach China extrem wichtig ist. So hat der europäische Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobile & Parts zwischen dem 6. August und dem Montag dieser Woche 19 Prozent an Wert verloren, der markbreite Stoxx Europe 600 „nur“ 16 Prozent. Die besonders vom Chinageschäft abhängigen deutschen Autobauer VW (WKN 766403), BMW (WKN 519000) und Daimler (WKN 710000) haben auf Sicht von drei Monaten 25 Prozent, 21 Prozent und 18 Prozent abgegeben.

„Davor waren die Autoaktien wegen des gut laufenden Chinageschäfts aber lange Zeit gestiegen“, bemerkt Jan Vrbsky von der Baader Bank. Die Peugeot-Aktie (WKN 852363) hat in den Sommermonaten rund ein Viertel ihres Werts abgeben müssen, von Anfang 2013 bis zum Beginn der Korrektur hat sich der Kurs allerdings mehr als verdreifacht, bei Fiat (WKN A12CBU) sieht es ähnlich aus.

Kein Geld mehr für Luxus

Vrbsky zufolge kommen im Moment drei Aspekte zusammen: Neben schwächeren Wachstumsraten, die die Nachfrage dämpfe, spiele auch der Crash am Aktienmarkt eine Rolle. „Chinesen werden wohl weniger konsumieren und besonders bei Luxusgütern sparen.“ Zudem könne durch die Probleme der Finanzinstitute die Kreditvergabe restriktiver werden. „Und Kredite sind bei Käufen von Autos wichtiger als bei Handtaschen.“

Nissan profitiert von starker Nachfrage

Federn lassen musste auch der japanische Autobauer Nissan. „Dabei läuft das Geschäft gut, Nissan ist in Deutschland jetzt die stärkste japanische Automarke“, berichtet Walter Vorhauser von Oddo Seydler. „Im ersten Halbjahr konnte Nissan den Absatz hierzulande um 10 Prozent steigern, für 2016 werden weitere 3 Prozent angepeilt.“ Das liege allerdings auch an den kräftigen Preisnachlässen. Auch vom schwachen Yen profitiere der Autobauer.

An der Börse Frankfurt (WKN 853686) sind die kräftigen Kursgewinne Nissans der ersten Monaten dahingeschmolzen. Aktuell kostet die Aktie 7,75 Euro nach über 10 Euro im Frühling und 7,33 Ende 2014. „Erst gab es Übertreibungen nach oben, jetzt nach unten“, kommentiert Vorhauser.

Tesla: Einstieg nach Kurssturz

Deutlich nach unten ging es auch für den US-amerikanischen Elektroautobauer Tesla Motors (WKN A1CX3T). Anfang vergangener Woche hatte noch eine außergewöhnliche Kaufempfehlung den Kurs auf ein Allzeithoch von 260,70 Euro getrieben. „Morgan Stanley hatte das Kursziel für die Aktie von 280 auf 465 US-Dollar hochgesetzt, was in etwa einer Kurverdopplung entsprochen hätte“, erklärt Vorhauser. Begründet worden sei das mit dem erwarteten großen Erfolg von Tesla Mobility, einem App-basierten Car Sharing-Modell.

Mit der Ausverkaufsstimmung an den Märkten rutschte die Aktie dann aber tief ins Minus, am Montagabend lag der Kurs bei 193 Euro. „Jetzt gibt es aber wieder viel Interesse, so ein Titel wird bei Rückschlägen gern gekauft.“ Am Donnerstagmittag notiert die Aktie bei 203,65 Euro. „Für Unterstützung könnte auch sorgen, dass das Interesse an Hybridfahrzeugen, also der Konkurrenz zu Elektroautos, zurückgegangen ist“, meint Vorhauser. Etwa seien die Verkaufszahlen für den Toyota Prius im ersten Halbjahr um 11 Prozent gefallen.

Nur eine Delle?

Die meisten Vertreter der Autoindustrie halten die jetzige Schwäche im Reich der Mitte ohnehin nur für vorrübergehend, wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer gestrigen Ausgabe schreibt: So wird BMW-Chef Harald Krüger zitiert, der China weiterhin für einen bedeutenden Markt hält. Vrbsky weist darauf hin, dass die chinesische Zentralbank am Dienstag den Leitzins sowie die Mindestanforderungen für die Kapitalreserven der Banken gesenkt hat. „Das ist ein positives Signal, das kommt den Autotiteln zugute.“

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
© 27. August 2015

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