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Baader Bond Markets: Die EZB droht Athen die letzte Geldquelle abzudrehen

K. Stopp I Baader Markets - Bonds - 26.03.2015

Die Europäische Zentralbank (EZB) engt den Finanzierungsspielraum der griechischen Regierung weiter ein und erhöht damit den Druck auf Athen, sich mit den internationalen Geldgebern zu einigen. In Sorge um die Zahlungsfähigkeit der griechischen Banken, sollte der griechische Staat pleitegehen, hat die EZB angewiesen, dass keine weiteren Anleihen der griechischen Regierung angekauft werden dürfen. Dazu gehören auch die staatlichen Geldmarktpapiere, deren Volumen auf maximal 15 Mrd. € begrenzt wurde.

Da das Land vom Kapitalmarkt abgeschnitten ist und die Steuereinnahmen wegen der erneuten Zuspitzung der Schuldenkrise zuletzt eingebrochen waren, ist die Ausgabe kurzfristiger Geldmarktpapiere die einzige Finanzierungsquelle der Regierung. Diese Quelle droht die EZB den Griechen nun abzudrehen. Es scheint, dass die Notenbanker die Zeit, die sie den politischen Gesprächen zwischen dem von der Pleite bedrohten Land und seinen Gläubigern geben wollten, bald als abgelaufen betrachten.

So geht auch die EU-Kommission davon aus, dass die Regierung in Athen nur noch bis zum 8. April über genügend flüssige Mittel verfügt. Ministerpräsident Alexis Tsipras blieben damit nur noch zwei Wochen Zeit, um sich mit den internationalen Geldgebern über eine konsensfähige Reformliste zu verständigen. Erst wenn dies gelingt, kann Geld aus der letzten noch ausstehenden Kredittranche von 7,2 Mrd. € ausgezahlt werden. Eine kurzfristige Überbrückung der Nöte könnte allerdings auch mittels der zurückgeforderten 1,2 Mrd. € aus dem Rettungsfonds EFSF sein, die fälschlicherweise dem griechischen Bankenhilfsfonds nicht in Rechnung gestellt wurden. Und das obwohl die Griechen schon in der Antike Mathematik im Rahmen der Philosophie betrieben haben.

Immerhin haben in dieser Woche die versöhnlichen Töne des griechischen Ministerpräsidenten in Berlin neue Hoffnungen auf eine gütliche Einigung im Schuldenstreit genährt. Allerdings wird es sich erst am kommenden Montag zeigen, wenn Athen seine Liste mit Reformplänen der Eurogruppe zur Verfügung stellen wird, ob sich die verbesserte Tonlage auch in konkreten Maßnahmen niederschlägt.

Rätselraten herrscht indessen weiterhin ob der Frage, warum sich Griechenland nur zaghaft um den Abschluss eines Steuerabkommens mit der Schweiz bemüht. Dorthin sollen mindestens 80 Mrd. € aus Griechenland geflossen sein - davon rund zwei Drittel Schwarzgeld. Der Wirtschaftswissenschaftler Friedrich Schneider von der Universität Linz geht laut Deutscher Presseagentur davon aus, dass Athen ein Steuerabkommen auf Anhieb 10 bis 15 Mrd. € bringen würde. Dies wäre die schnellste und effizienteste Maßnahme, an Geld zu kommen, meint der auf Schattenwirtschaft spezialisierte Ökonom, der von rund 10.000 griechischen Steuerflüchtlingen ausgeht. Vielleicht fordern die Gläubigerstaaten ein solches Vorgehen ja deshalb nicht energischer, weil man Rücksicht auf die Schweiz nimmt? Immerhin soll es nun noch in dieser Woche zu neuen Gesprächen der Schweizer Regierung mit der griechischen Regierung kommen. Aber jeder Tag des Zögerns kostet Athen Geld und ermöglicht den Steuerflüchtlingen vorzusorgen.

Gleichzeitig plant Athen für griechische Bürger, die Schwarzgeld aus dem Ausland wieder ins Land zurücküberweisen, eine teilweise Steueramnestie. Dafür sollen sie eine einmalige Steuerabgabe zahlen. Ob dieses Prinzip der Freiwilligkeit funktioniert, muss sich erst noch zeigen. Aber ein falsches Zeichen an die übrigen Euroländer ist es allemal.

Indessen kommen auf Touristen, die auf den Ferieninseln Mykonos, Santorin oder Paros Urlaub machen, höhere Kosten zu. So plant die griechische Regierung für diese Inseln, die Mehrwertsteuer auf das Festlandniveau von 23% anzuheben. Außer auf Kreta gelten auf den rund 180 Inseln der Ägäis Mehrwertsteuersätze, die 30% unter denen des Landes liegen. Aber Griechenland wäre nicht Griechenland, wenn nicht wiederum für die abgelegenen Inseln der geminderte Mehrwertsteuersatz weiterhin gelten soll.

QE der EZB: Eine erste Zwischenbilanz

Viele Notenbanken haben es schon probiert - und das mit Erfolg! Das Quantitative Easing. So versucht man in Japan seit 2001 mit dem Geld der nationalen Notenbank die Nachfrage nach Anleihen hochzuhalten. Aktuell werden dazu monatlich Anleihen im Gegenwert von ca. 50 Mrd. € angekauft. In den USA wurden in der Zeit von 2008 bis 2014 sogar ca. 3,5 Bill. USD dafür verwendet. In der Schweiz und in Großbritannien wird dieses Instrument der Geldmarktpolitik seit 2009 eingesetzt. Allerdings schweigt sich die Schweiz über das Volumen aus, in Großbritannien wurden bisher Anleihen für ca. 325 Mrd. GBP aufgekauft. Dass in den USA die amerikanische Notenbank Fed trotz des offiziellen Endes von QE aber weiterhin am Kapitalmarkt aktiv ist, liegt daran, dass die Gelder aus Zinsen und Endfälligkeiten wieder reinvestiert werden. Somit kann also in diesem konkreten Fall weder von einer Beendigung noch von einer Rückabwicklung die Rede sein.

Seit März dieses Jahres gehört auch die Europäische Zentralbank (EZB) dem „Club der stimulierenden Notenbanken“ an. Monatlich sollen 60 Mrd. € dazu verwendet werden. Nach Informationen der EZB wurden seit Start des Programms (9. März) bis zum 19. März des Jahres europaweit insgesamt 26,3 Mrd. € für den Aufkauf von Staatsanleihen und Anleihen europäischer Institutionen eingesetzt. Die für Covered Bonds und ABS-Papiere eingesetzten Gelder unterscheiden sich allerdings grundlegend von den oben genannten Mengen. Zur Verdeutlichung dieser Diskrepanz dient ein Vergleich der Volumina in der vergangenen Handelswoche. Für Staatsanleihen wurden 16,549 Mrd. €, für Covered Bonds 3,051 Mrd. € und für ABS-Papiere lediglich 0,254 Mrd. € eingesetzt. Insbesondere zeigen sich die Marktteilnehmer von dem bisher angekauften Volumen für verbriefte Derivate enttäuscht. Die Gründe hierfür werden zum einen in der umständlichen Entscheidungsfindung durch vier externe Asset-Manager und in der fehlenden Notwendigkeit der Begebung neuer ABS-Papiere infolge der hohen Liquidität gesehen. Und zum anderen wirkt auch das regulatorische Umfeld nicht gerade stimulierend.

So gesehen werden erst die kommenden Wochen und Monate zeigen, ob das anvisierte Ziel auch erreicht werden kann.

Denn dass Bondkäufe nicht unumstritten sind, verdeutlichten zuletzt Äußerungen von einigen BoJ-Ratsmitgliedern, die Zweifel über die Nachhaltigkeit solcher Ankäufe hegen. Beim Studium des Protokolls der Februar-Sitzung der japanischen Notenbank hat man jedenfalls den Eindruck, dass sich innerhalb des Rates die Stimmen mehren, die meinen, man laufe Gefahr den Bogen zu überspannen. Doch nach 14 Jahren der „Marktmanipulation“ sind kritische Anmerkungen sicherlich erlaubt und sollten in Euroland aufmerksam verfolgt werden, um einen Lerneffekt auslösen zu können.

Investoren werden bei Corporate Bonds in der zweiten Reihe fündig

Anleger, die sich nicht mit dem Niedrigzins, den derzeit Bundesanleihen abwerfen, begnügen wollen, gingen in dieser Woche wieder auf die Suche nach Alternativen in der zweiten und dritten Reihe. So wurden manche bei Hochtief fündig und kauften einen Corporate Bond des Baukonzerns (A1TM5X), der im März 2020 fällig ist und derzeit eine Rendite von rund 1,90% abwirft. Weiterhin auf den Kauflisten stand ein Bond von Peugeot (A1HQZP), der 1/2019 fällig wird, und bei einem Kurs von ca. 117,00% eine Rendite von ca. 1,84% bringt. Auch ein Bond von ThyssenKrupp (A14J58) mit Laufzeit 2/2025 fand seine Käufer. Der Titel rentiert mit ca. 2,54% und notiert bei rund 99,66% nahe seinem Jahreshoch (99,94%), das am 13.3. erreicht wurde.

Nachgefragt wurde auch eine Unternehmensanleihe von Hapag Lloyd (A13SNX), die im Oktober 2019 fällig wird und eine Rendite von ca. 6,15% aufweist. Mit 105,50% notiert der Bond nahe seinem Zwölfmonatshoch.

Ein in Euro emittierter Corporate Bond von Gazprom (A1HNXH), der bis 7/2018 läuft, stößt wieder auf Nachfrage. Der Titel steht mit rund 95,50% inzwischen deutlich über seinem Ein-Jahrestief von 76,95% und rentiert aktuell mit ca. 5,19%.

Wachstum im Euroraum gewinnt an Fahrt - doch das IfW warnt bereits vor einer Ãœberhitzung in Deutschland

Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) ist man davon überzeugt, dass das Wachstum im Euroraum an Fahrt gewinnt. Als Gründe nennt EZB-Präsident Mario Draghi die gefallenen Ölpreise, die stärkere Exportnachfrage, günstige Finanzierungsbedingungen als Folge der lockeren Geldpolitik und den schwächeren Euro. Einzig die Inflation wird laut Draghi in der Eurozone vorerst noch „sehr gering oder negativ bleiben“. Erst zum Jahresende hin dürfte die Teuerung moderat steigen. Die neue Geldschwemme der Notenbank sieht Draghi dabei als „Schlüsselfaktor" für eine vollständige Erholung der Konjunktur und höhere Inflationsraten. Daher ist für ihn auch klar, die Aufkäufe von Wertpapieren im Volumen von 60 Mrd. € unter allen Umständen bis September 2016 oder auch länger durchzuziehen – „in jedem Fall“ also, bis eine nachhaltige Annäherung an das Preisziel der EZB von knapp 2% zu beobachten sei.

Die Ursache für ein kräftiges Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland sieht auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) vor allem in der extrem expansiven Geldpolitik der EZB und warnt doch vor einer sich abzeichnenden Überauslastung der Kapazitäten. Eine Überhitzung sei kein Grund zum Feiern, sondern Anlass zur Sorge, kommentiert das IfW. So erwarten die Forscher ab 2016, dass die Produktionskapazitäten mehr und mehr überdehnt würden und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) über mehrere Jahre hinweg stärker zulegt als das Produktionspotenzial. Erst im Jahr 2019 könnte sich der BIP-Zuwachs demnach wieder spürbar verlangsamen.

Und dann künden die IfW-Experten erstmals seit Langem wieder von einem Preisauftrieb, der sich aufgrund der starken Überauslastung merklich verstärken werde. Der Vorhersage zufolge werden die Preise in diesem Jahr noch nahezu stagnieren, 2016 aber um 1,5% anziehen und danach stärker steigen. 2019 könnte sich die Teuerungsrate für die privaten Verbraucher dann der 3%-Marke nähern, was schließlich auch das Ende der Nullzins-Geldpolitik bedeuten würde.

Trotz Schwarzer Null bleiben die Schuldenberge hoch

Trotz Schwarzer Null sind die drei Schuldenberge von Bund, Ländern und Kommunen Ende vergangenen Jahres weiter angewachsen. So stand der deutsche Staat am 31. Dezember mit insgesamt 2.048,1 Mrd. € in der Kreide. Das ist laut Statistischem Bundesamt der höchste Wert seit Mitte 2013. Verglichen mit dem Vorquartal stiegen die Schulden also um 3,9 Mrd. € bzw. 0,2%.

Der Bund sitzt anteilig mit 1.286,6 Mrd. € auf dem höchsten Schuldenberg. Die Länder sind mit 621,9 Mrd. € verschuldet. Rückläufig waren die Verbindlichkeiten in Sachsen (-4,8%) und Baden-Württemberg (-4,3%), während diejenigen in Hessen um 5,4% zunahmen. Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände stieg um 0,3% auf 139,6 Mrd. €.

Deutschland hat 2014 erstmals seit 45 Jahren einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen können. Dabei hat Finanzminister Wolfgang Schäuble das Glück, dass ihm aufgrund hoher Steuereinnahmen mehr Milliarden zur Verfügung stehen und die Refinanzierung des Bundes durch niedrige Zinsen auf Staatsanleihen begünstigt wird.

In dieser Situation gilt es strukturelle Einsparungen im Bundeshaushalt vorzunehmen – so wie es der Bund der Steuerzahler (BdSt) fordert. Die Haushalts- und Konsolidierungspolitik der großen Koalition dürfe nicht bei der Schwarzen Null stehen bleiben. Die Regierung müsse vielmehr endlich die Altschulden bekämpfen, die Bürger von der ungerechten kalten Progression befreien und den Solidaritätszuschlag abbauen, fordert BdSt-Präsident Reiner Holznagel, der unter anderem bei Subventionen, bei den Verwaltungs- und Personalkosten sowie der Rückführung des Elterngelds ein enormes Sparpotenzial ausmacht. Allein 20 Mrd. € könnten durch eine solche „Aktion Frühjahrsputz“ gespart werden.

Suez Environnement 8-fach überzeichnet

In dieser Handelswoche refinanzierte die im MDAX notierte Deutsche Annington Immobilien über ihr niederländisches Tochterunternehmen mittels zweier Anleihen jeweils 500 Mio. €. Mit Fokus auf interessierte Privatanleger wurde bei beiden Tranchen als Mindeststückelung nominal 1.000 € gewählt. Die erste Tranche (A1ZY97) ist am 30.03.2020 endfällig und mit einem jährlichen Kupon in Höhe von 0,875% ausgestattet. Gepreist wurde die Anleihe bei 99,263%, was einem Emissionsspread von +75 bps über Mid Swap entsprach. Die zweite Tranche (A1ZY98) hat bei einer Fälligkeit zum 31.03.2025 einen Kupon von 1,5% und wurde bei 98,455% gepreist. Dies ergab einen Emissionsspread von +110 bps über Mid Swap.

Aber auch der spanische Erdölkonzern Repsol hat sich über sein niederländisches Tochterunternehmen am Kapitalmarkt präsent gezeigt. Insgesamt wurden zwei Hybridanleihen über jeweils 1 Mrd. € begeben. Die Mindeststückelung beträgt in beiden Fällen nominal 100.000 €. Die eine Anleihe (A1ZY4L) ist am 25.03.2075 fällig und stellt eine Kombination von fester und variabler Verzinsung dar. Die zum Preis von 100% emittierte Anleihe ist seitens des Emittenten zum 25.03.2025 zu pari kündbar und wird bis zu diesem Zeitpunkt mit 4,5% verzinst. Der Emissionsspread belief sich auf +395 bps über Mid Swap. Die Kupons würden im Falle der Nicht-Kündigung anschließend EUSA10 +4,20% bis zum 25.03.2045 und zu guter Letzt bis zum 25.03.2075 EUSA10 +4,95% betragen. Die zweite Tranche (A1ZY4J) hat kein Laufzeitende und ist seitens des Emittenten zum 25.03.2021 zu pari kündbar. Die jährliche Verzinsung bis zu diesem Zeitpunkt ist mit 3,875% fixiert und orientiert sich anschließend am EUSA6. Ebenfalls bei 100% gepreist ergab sich daraus ein Emissionsspread von +356 bps über Mid Swap.

Mit Suez Environnement, dem börsennotierten französischen Umwelt-Konzern, legte ein weiteres Unternehmen eine neue Hybridanleihe (A1ZZAH) auf. Dieser Bond im Volumen von 500 Mio. € war 8-fach überzeichnet und wurde bei 99,525% gepreist, was bei einem Kupon von 2,5% bis zum 30.03.2022 einem Emissionsspread von +256,8 bps über Mid Swap entsprach. Die Gattung ist zum 30.03.2022 seitens des Emittenten zu pari kündbar und anschließend orientiert sich die jährliche Verzinsung am EUSA5.

Euro-Bund-Future gönnt sich eine kleine Verschnaufpause

Man kann die Uhr danach stellen, denn zweimal jährlich wird an der selbigen gedreht. Ab dem kommenden Wochenende werden die Uhren umgestellt und das nennt sich dann Sommerzeit. Hierbei handelt es sich um ein wiederkehrendes Ereignis, doch der Gewöhnungseffekt für Mensch und Tier stellt sich nur selten ein.

Am Rentenmarkt hingegen laufen die Uhren wie gewohnt. Das Gros der Marktteilnehmer kann nicht mehr viel überraschen und somit gönnt sich das Rentenbarometer eine kleine Verschnaufpause. Nachdem es in der vergangenen Woche noch mit neuen Rekorden glänzen konnte, verlief der Start in die neue Handelswoche wenig spektakulär. Der Rentenfuture bewegt sich aktuell infolge fehlender Impulse in einem ruhigen Fahrwasser zwischen 158,10% und 159,00%. Solch moderate Kursbewegungen waren in jüngster Vergangenheit eher selten zu beobachten, und das trotz der ungeklärten Situation Griechenlands. Die aktuelle Rendite für die zehnjährige Bundesanleihe liegt bei 0,22%. An diesen Umstand haben sich die Marktteilnehmen schon längst gewöhnt.

Aus Sicht der Charttechnik bleibt die noch relativ frische Höchstmarke bei 159,13% (18. März 2015) das Maß der Dinge und fungiert somit als alleiniger Widerstand. Der Bereich um die Marke von 158% bzw. 157,30 (mehrere Hochs im Februar/März) sind als Unterstützung auszumachen.

Niederlande wandelt auf Deutschlands Spuren

In den USA wurden bzw. werden in dieser Handelswoche neben T-Bills im Volumen von 84 Mrd. USD auch T-Bonds mit Laufzeiten von zwei, fünf und sieben Jahren im Wert von insgesamt 103 Mrd. USD platziert.

In Euroland waren lediglich Belgien mittels Aufstockung von drei Altemissionen (A1ZUS1 / 2025 ; A1AWF4 / 2041 ; A1HQ0J / 2045) und die Niederlande mit einer Neubegebung einer zehnjährigen Anleihe (A1ZY9A) am Kapitalmarkt aktiv. Belgien konnte über diese Maßnahmen das angestrebte Volumen von ca. 3 Mrd. € erreichen und die Niederlande sogar die geplanten 5 Mrd. € um über 1,7 Mrd. € übertreffen. Die Anleihe hat einen jährlichen Kupon von 0,25% und wurde bei einer Rendite von 0,387% gepreist. Somit wurde der Kupon der deutschen Benchmark-Anleihe zwar unterboten, aber in der Rendite liegt Deutschland noch klar vorne. Dennoch sollte sich Deutschland nun nicht mehr alleine anhören müssen, dass man der große Nutznießer der europäischen Finanzkrise sei. Ein weiteres Euroland wandelt auf Deutschlands Spuren.

Der Euro rekelt sich der Sonne entgegen

Der Frühling ist nun endlich da. Für diese Behauptung sprechen nebst den Temperaturen immer mehr auch andere Indizien. So sieht man im städtischen Berufsverkehr immer mehr Fahrradfahrer und am Wochenende nimmt die Zahl der Motorrad- und Cabrio-Fahrer, die Richtung Sonne cruisen, stetig zu.

Auch der Euro rekelte sich in dieser Handelswoche in der Sonne und stieg von 1,0612 bis auf 1,1029 USD. Möglich wurde dies, durch abnehmende Spekulationen auf eine baldige Zinserhöhung in den USA. Dieses Umdenken ist noch eine Spätfolge der letztwöchigen Fed-Sitzung, denn die amerikanische Notenbank signalisierte ein behutsames Vorgehen bei der Zinswende. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung um die Marke von 1,10 USD.

Ob die Währung der Euroländer nach dieser Woche auch weiterhin zu den Sonnenanbetern gehören wird oder sie sich in diesem Jahr lediglich eine „Kellerbräune“ zulegen kann, bleibt abzuwarten. Denn es gibt einfach zu viele Unwägbarkeiten: Wie geht es mit Griechenland weiter? Wie durchschlagend wird das QE-Programm der EZB sein? Und ist die Zinswende in den USA lediglich aufgeschoben?

Ganz anders erging es der Gemeinschaftswährung in Norwegen. Sieben Tage Regenwetter wäre der bessere Vergleich gegenüber der norwegischen Krone, denn der Euro fiel von 8,9330 NOK bis auf 8,5527 NOK zurück und fröstelte. Auslöser hierfür war, dass die norwegische Notenbank trotz eingetrübter Konjunkturdaten, den Leitzins vorerst unberührt lässt.

Um mit ihrem Depot auf jegliche Wetterlage vorbereitet zu sein, entschieden sich Privatanleger in dieser Handelswoche für Fremdwährungsanleihen auf südafrikanische Rand, australische Dollar, norwegische Kronen und US-Dollar.

Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.Baadermarkets.de

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