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Marktstimmung: Eiskalt ins fallende Messer gegriffen

Börse Frankfurt - Indizes - 17.12.2014

Stimmungsindikator zum DAX

17. Dezember 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Nur wenige Marktteilnehmer dürften einen so drastischen Einbruch der Börsenkurse mitten im Dezember erwartet haben. Und obgleich der Punktvergleich von Erhebung zu Erhebung ein dickes Minus von 4 Prozent für den DAX aufweist, spiegelt diese Zahl nur einen Teil dessen wider, was sich tatsächlich an den Börsen abgespielt hat. Zeitweise hatte das Börsenbarometer gegenüber dem vergangenen Mittwoch fast 6,5 Prozent an Wert verloren, ohne dass es gerade für die in der Vorwoche hinzugekommenen Bullen eine halbwegs erträgliche Möglichkeit gegeben hätte, sich profitabel von ihren gerade erst eingegangenen Engagements zu trennen. Wie die jüngste Stimmungserhebung unter den mittelfristig orientierten institutionellen Investoren zeigt, bedurfte es anscheinend auch nicht einer solchen Ausstiegsmöglichkeit, denn die Zahl der Optimisten hat sich gegenüber unserer vergangenen Befragung sogar noch einmal deutlich erhöht. Mit anderen Worten: Es muss Marktteilnehmer geben, die sich mutig gegen den abermals deutlichen Preisverfall des DAX gestellt und, bildlich gesprochen, eiskalt ins fallende Messer gegriffen haben.

Dies ist umso bemerkenswerter, als die Verkaufswellen angesichts klar erkennbarer Ursachen – zu nennen wären hier die Rubel-Krise in Russland und die massiv unter Druck geraten Ölpreise – teilweise bedrohliche Ausmaße angenommen haben. Auffallend dabei ist, dass sich die Zugänge bei den Optimisten per Saldo ausschließlich aus vormals neutral gestimmten Akteuren speisen. Die Verschiebung von 6 Prozent hat außerdem dazu geführt, dass der Börse Frankfurt Sentiment-Index mit +28 nach +22 Punkten in der Vorwoche den zweithöchsten Stand dieses Jahres markiert – ein höherer Wert wurde zuletzt nur Anfang Februar ermittelt.

Dieses deutliche Commitment zugunsten des DAX ist erstaunlich, weil von der heutigen Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank mehrheitlich auch keine großen Kurstreiber für den Aktienmarkt erwartet werden. Vielmehr wird weithin lediglich mit einer leichten Variation in der Wortwahl gerechnet, mit der vermutlich eine Verkürzung der Zeitspanne, bis die erste Anhebung der Leitzinsen in den USA erwartet werden kann, angedeutet werden soll.

Aber auch die Privatanleger haben sich von der jüngsten Kurskorrektur des DAX nicht ins Bockshorn jagen lassen. Zwar haben ein paar Optimisten unter dem Strich das Handtuch geworfen und sich sogar gegen weiteres Ungemach abgesichert. Aber der Börse Frankfurt Sentiment-Index ist gerade einmal um 7 Zähler auf einen Wert von +18 gefallen und befindet sich somit immer noch in positivem Terrain.

Per Saldo liegt damit der Optimismus der institutionellen Anleger zum ersten Mal seit drei Monaten wieder über dem der privaten Investoren. Während letzterer eher als relativ moderat einzustufen ist, stellt der hohe Bullenanteil der Institutionellen eine Belastung für den DAX dar. Bereits die Gemengelage der vergangenen Woche, in deren Verlauf sich dieser Optimismus noch nicht so deutlich abgezeichnet hatte, führte dazu, dass sich unsere Befürchtungen hinsichtlich einer DAX-Schwäche mangels guter Nachfrage an der Unterseite bewahrheiteten. An dieser Einschätzung hat sich für uns auch jetzt nicht allzu viel geändert, da die jüngsten Käufe der institutionellen Anleger nur im allerbesten Fall den Kursrückgang des DAX am Wochentief von 9.220 Zählern zum Erliegen gebracht haben. Aber selbst dann bliebe eine große Mehrheit bullisher DAX-Positionen übrig, die sich nunmehr unter Wasser befinden dürften. Damit würden nicht nur stärkere Erholungen an der Oberseite spätestens Anfang kommenden Jahres behindert. Das größere Risiko findet sich vielmehr an der Unterseite, wo sich heimische, potentiell stützende Nachfrage nur noch gelegentlich zeigen dürfte, da sie sich durch die jüngsten Käufe nochmals verringert hat. Mit anderen Worten: Der DAX bleibt auch vor Weihnachten und dem Jahreswechsel gefährdet.

Dies ist die letzte Sentiment-Erhebung für das Jahr 2014. Wir melden uns in 2015 wieder zurück und wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches neues Jahr!

von Joachim Goldberg, Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de
© 17. Dezember 2014

[1] Der Börse Frankfurt Sentiment-Index bewegt sich zwischen -100 (totaler Pessimismus) und +100 (totaler Optimismus), der Übergang von positiven in negative Werte markiert die neutrale Linie. Die Werte des früheren Cognitrend Bull/Bear-Index sind auf die neue Skalierung umgerechnet worden.

Weiterführende Links
Erhebungsregeln für Stimmungsindikatoren
Alle Analysen des DAX- und TecDAX-Sentiment
Zur Homepage von cognitrend (www.cognitrend.com)

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